Gaskrieg mit Moskau: Armdrücken ohne Muskeln
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Moskau stellt Energielieferungen ein und verstärkt militärische Drohungen. EU kann in beiden Fällen keine kraftvolle Antwort geben. Das ist verheerend. Ein Kommentar
Der Stopp der russischen Gaslieferungen an Polen und Bulgarien hat der Europäischen Union Mitte dieser Woche aufgezeigt, wie groß das Konfliktpotenzial im Kampf um die Ukraine ist. Es braucht keine tiefgründige Analyse, um die Taktik der russischen Führung zu verstehen:
Warschau und Sofia sind die ersten Opfer eines beginnenden Gas- und Wirtschaftskriegs, dessen Folgen für die Menschen in Europa ebenso wenig abschätzbar sind wie die des, natürlich schwerwiegenderen, russischen Angriffskriegs für die Menschen in der Ukraine.
Klar ist: Der Kreml macht Ernst, und zwar an allen Fronten. Der kurzfristigen Einstellung der Lieferungen an Polen und Bulgarien folgte die Rücküberweisung von Devisenzahlungen aus Deutschland und Österreich sowie die Warnung, die unabgestimmte Weiterleitung russischen Erdgases werde weitere Lieferstopps nach sich ziehen. Und dann sind da ja noch die immer offeneren militärischen Drohungen von Präsident Wladimir Putin.
Unabhängig von dem geopolitischen Konfliktpotenzial des Ringens um die Ukraine wird immer mehr Menschen eines deutlich: Die Warnungen von einem neuen Kalten Krieg können wörtlich genommen werden.
EU-Sanktionen gegen Russland (13 Bilder)
Erstes Sanktionspaket
Denn wenn die westeuropäischen Gasspeicher in diesem Jahr nicht hinreichend aufgefüllt werden können – und alles deutet darauf hin, dass dies ernsthafte Schwierigkeiten bereitet – dürfte es in vielen Häusern und Wohnungen ungemütlich werden. Unerheblich, ob es in deutschen Heimen kalt wird, weil kein Gas vorhanden ist oder weil das knappe Gas nicht mehr bezahlbar ist.