General Flynn: Hardliner gegen Islamisten und Iran
Seite 2: Die Notwendigkeit einer "ökonomischen Revolution"
- General Flynn: Hardliner gegen Islamisten und Iran
- Die Notwendigkeit einer "ökonomischen Revolution"
- Auf einer Seite lesen
Daraus ergibt sich auch die Kritik Flynns an Obama. Dessen Drohnenkrieg sei der falsche Ansatz, weil er damit vor allem in die Konfrontation investiert habe. Nötig sei aber ein größeres Design. Der ganze Nahe Osten brauche eine "Big Vision", zumal es um Länder mit einem großen Anteil junger Menschen geht.
Sprachen die Neocons von der Vision einer demokratischen Neuordnung der Region, so ist Flynn von der Notwendigkeit einer "wirtschaftliche Neuordnung", einer "ökonomischen Revolution" überzeugt, wie er in einem längeren Interview mit al-Jazeera äußerte.
Fehler der US-Politik: "Die Geschichte wird das nicht vergessen"
Dort sagte er auch Sätze, die Kritiker der US-Politik unterschreiben, zum Beispiel, dass die "Geschichte nicht nett zu uns sein wird". Er hält den Einmarsch in den Irak im Jahr 2003 für einen fatalen Fehler. Auch danach seien gravierende Fehler gemacht worden. Das sei allein daran abzulesen, dass sich seither die Zahl der feindlichen Gruppen verdoppelt habe. Zu sprechen kommt er im Interview auch auf Fehler, die mit in den Gefängnissen in Irak gemacht wurden, die zu Ausbildungsstätten des Dschihadismus wurden.
Deutlich wird Flynn in dem Interview auch mit seiner Kritik an Iran und am Atomdeal. Für ihn steht fest, dass Iran die Absicht hat, eine Atombombe zu entwickeln. Mehrmals spricht er davon, dass sich Iran seit Jahren schlecht verhält, aus seiner Gegnerschaft und seinem Misstrauen gegenüber Iran macht er keinen Hehl. Seine Kritik am Nuklearabkommen ist pauschal: Es sei von Anfang an fehlerhaft, es fehle ihm an Vorstellungskraft, man hätte den ganzen Kontext anders aufziehen sollen. Die ganze Region hätte in einem größeren Design eingespannt werden sollen.
Ersichtlich wird im Interview auch seine Frontstellung gegen den radikalen Islam. Er hält ihn für eine "Krankheit des Islam" und hat auf Nachfragen des Moderators sichtlich Mühe, die Religion vom Islamismus abzugrenzen.
Der Master of Black Ops
Für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit sorgt gegenwärtig sein Tweet mit der Aussage: “Fear of Muslims is RATIONAL". Beobachter sehen in ihm einen ausgemachten Islamophobiker, der nicht zuletzt zu fürchten ist, weil er verdeckte Operationen ("Master of Black Ops") zu seinem bevorzugten militärischen Instrument machte. Darüber hinaus gibt es fragwürdige Äußerungen zur Anwendung von Folter auch bei Familienmitgliedern von Verdächtigen.