Grippe-Impfung: Was dieses Mal anders ist und worauf Sie achten sollten
Nebenwirkung der Corona-Maßnahmen: Ein Influenza Virusstamm gilt als ausgerottet. Für wen der neue Impfstoff empfohlen wird.
Die gesamte Grippe-Saison dauert länger als ein halbes Jahr: Ihr Beginn wird auf die 40. Kalenderwoche Anfang Oktober datiert; ihr Ende auf die 20. Kalenderwoche des Folgejahres, also auf Mitte Mai. Die schwersten Grippewellen treten aber in der Regel erst nach dem Jahreswechsel auf. Ihr Höhepunkt wird oft zwischen Januar und März erreicht.
Grippe-Schutzimpfung: Der ideale Zeitpunkt ist jetzt
Als besten Zeitpunkt für die jährliche Schutzimpfung gegen Grippe empfiehlt das Robert-Koch-Institut dennoch die Monate Oktober und November – zu bedenken ist auch, dass es 14 Tage dauert, bis der Körper den optimalen Schutz vor der Virusinfektion aufgebaut hat.
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Allerdings wird die Impfung nicht für alle empfohlen – in den Altersgruppen unter 60 Jahren nur für Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen. Eine entsprechende Liste der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist allerdings umfangreich.
Abgesehen von chronischen Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und einem geschwächten Immunsystem finden sich darauf chronische Leber-, Nieren- und Stoffwechselkrankheiten sowie neurologische Grundkrankheiten wie Multiple Sklerose.
Impfempfehlung für Schwangere: Normal ab dem vierten Monat
Schwangeren ohne Vorerkrankung wird die Grippe-Schutzimpfung allerdings erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, als ab dem vierten Monat.
Da das Immunsystem im Alter schwächer wird, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für Personen ab 60 Jahren generell einen inaktivierten Hochdosis-Influenza-Impfstoff mit jeweils aktuell von der WHO empfohlener Antigenkombination. Allerdings ist dies in diesem Jahr nur noch ein Dreifach-Impfstoff statt einer Vierfach-Kombination.
Corona-Maßnahmen rotteten Grippe-Virusstamm aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte dies bereits im vergangenen Herbst empfohlen – nicht, um Geld zu sparen, sondern weil ein Virusstamm seit den Lockdown- und Hygienemaßnahmen während der Corona-Krise als ausgerottet gilt - anders als das Coronavirus selbst.
Seit 2020 seien nur wenige Ansteckungen mit dem Grippestamm B/Yamagata nachgewiesen worden, begründete die WHO ihre Entscheidung. Im August 2024 bestätigte eine Forschungspublikation im Fachmagazin The Lancet "einen erheblichen und fortschreitenden Rückgang bei der Zahl der Nachweise des Influenzavirus B/Yamagata" im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise.
In diesem Sommer passte auch die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlung für die Grippe-Impfung der Saison 2024/2025 an.
Keine Impfempfehlung heißt: Im Zweifel keine Kassenleistung
Eine jährliche Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus wird inzwischen nur noch für "besonders gefährdete Personengruppen" empfohlen, dazu zählen Schwangere ohne Vorerkrankungen allerdings laut Stiko nicht.
Dass die Grippe-Impfung für unter 60-Jährige ohne Vorerkrankung oder Schwangerschaft nicht empfohlen wird, bedeutet für diese Gruppen allerdings kein erhöhtes Risiko eines Impfschadens, sondern nur, dass die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen nicht selbstverständlich ist.
"Bei gesunden Personen unter 60 Jahren, für die keine Impfempfehlung vorliegt, kann die Krankenkasse die Kosten erstatten. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach", informierte die Bundesregierung kurz vor Beginn der diesjährigen Grippe-Saison.