Hasta la vista, Kino!
Conan, der Barbar, will Gouverneur werden
Es geschah vor 12.000 Jahren in einem fernen Land: Der Kriegsfürst Tulsa Doom rottet den Stamm der Cimmerer aus. Die Kinder verschleppt er in die Sklaverei. Und nur einer überlebt die Fronarbeit: Conan, der Barbar. Als er nach 15 Jahren der Sklaverei entfliehen kann, hat ihn die harte Arbeit so stark gemacht, dass er sich für den unerbittlichen Rachefeldzug gegen Doom gut gerüstet fühlt.
Und wie es weitergeht, weiß jeder, der sich mal den Streifen Conan, der Barbar angeschaut hat.
"Ein Film wie ein Erdbeben Ein Mann wie ein Vulkan", dichtete damals der Filmverleiher. Und dieser Vulkan, der als Conan-Darsteller Anfang der 80er Jahre in den USA populär wurde, tritt nun in Kalifornien an als Kandidat für den Posten des Gouverneurs. Aber nicht mit der Keule in der Hand, sondern mit viel Gespür und Geschick.
Seine Kandidatur gab Arnold Schwarzenegger nämlich nach langem mediengerechten Zögern am vergangenen Mittwochabend in der Talkshow seines Freundes Jay Leno bekannt, was zwar einige kritische Geister in den USA naserümpfend kommentiert haben, was ihm aber auf jeden Fall das verschafft hat, worauf es in einem solchen Medienwahlkampf letztlich ankommt: Aufmerksamkeit. Und die Sprüche, die er in dieser Sendung geklopft hat, besitzen immerhin genauso viel Aussagekraft wie sein legendärer Terminator-Ausspruch: Hasta la vista, Baby.
"Ich weiß, das kalifornische Volk wünscht sich eine bessere Führung, ja, es will eine stärkere Führung" sagte er. "Dabei kommt es nicht darauf an, ob du Demokrat oder Republikaner, ob du jung oder alt bist." Und fügte er visionär wie ein Wespenstich hinzu: "Die Leute machen ihren Job: Die Leute arbeiten hart. Die Leute zahlen Steuern, die Leute kümmern sich um ihre Familie. Nur die Politiker, die machen ihren Job nicht."
Das klingt gut und viel klüger sind bundesdeutsche Wahlkampfsprüche ja auch nicht. Dass sich neben Schwarzenegger noch etwa 400 weitere Kandidaten um das Amt des Gouverneurs bewerben, dies mag allerdings aus deutscher Sicht ein wenig verwundern (Terminator-Darsteller Schwarzenegger oder Porno-König Larry Flynt). Und auch Dick Rosengarten, Herausgeber der California Political Week, nannte die hohe Zahl eine Farce. Die Leute würden bereits denken, befürchtet er, dass eine solche Wahl inzwischen das Showbusiness für hässliche Menschen sei. Doch da irrt Rosengarten.
Wenn man nämlich der Bild-Zeitung für einen ganz kurzen Moment mal glauben darf, dann tritt nicht nur der Hustler-Herausgeber Larry Flynt an, sondern will auch der amerikanische Pornostar Mary Carey Gouverneur werden. Die ohne Zweifel recht hübsche Nackte will demnach angeblich den hoch verschuldeten Staat unter anderem mit einer Steuer auf Brustimplantate sanieren. Und im Kampf gegen die Kriminalität sollen Feuerwaffen gegen Pornofilme eingetauscht werden. Weil Männer, die mehr Orgasmen hätten, eben weniger gewalttätiger seien. Und Carey weiß, wovon sie spricht.
Auch das klingt überzeugend, dennoch hätte gerade für uns ein Sieg Arnold Schwarzeneggers Vorteile. Ja, er würde sogar unsere Lebensqualität enorm steigern: Uns blieben dann nämlich weitere Filme mit ihm erspart. Daher kann man Schwarzenegger nur viel Glück im Wahlkampf wünschen! Und danach heißt es für ihn hoffentlich: Hasta la vista, Kino!