IEA: Grünes Licht für strengeren Preisdeckel auf Rohöl aus Russland

Seite 2: Kampf dem russischen Erdgas

Auch dem russischen Erdgas haben die G7-Staaten den Kampf angesagt, durch Investitionen in neue Vorkommen. Dadurch könnte die Förderung von Erdgas in den nächsten Jahren einen Aufschwung erleben.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten beschlossen, künftig Investitionen in neue Gasprojekte zu ermöglichen. Klimaschützer warnen, dass dadurch die beschlossenen Klimaziele gefährdet werden könnten.

In dem Kommuniqué, das am Samstag verabschiedet wurde, werden die geplanten Investitionen mit dem Krieg in der Ukraine begründet. Es sei "notwendig, den Ausstieg aus unserer Abhängigkeit von russischer Energie zu beschleunigen", erklärten die G7-Staaten.

"Wir betonen die wichtige Rolle, die verstärkte Lieferungen von verflüssigtem Erdgas (LNG) spielen können, und erkennen an, dass Investitionen in diesem Sektor als Reaktion auf die derzeitige Krise und zur Bewältigung möglicher krisenbedingter Engpässe auf dem Gasmarkt angemessen sein können", heißt es in der Erklärung.

Bei Greenpeace löste der Beschluss Verwunderung aus. Es sei notwendig, aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen, betonte Tracy Carty, Expertin für globale Klimapolitik bei Greenpeace International. Was die G7-Staaten aber auf den Tisch gebracht hätten, stelle "eine Befürwortung von neuem fossilem Gas dar".

Deutsche Diplomaten widersprachen und betonten, es seien Investitionen nötig, um vom russischen Gas wegzukommen und einen Ersatz zu finden. Man bräuchte zudem einige neue Gaskraftwerke. Es gehe um Investitionen in eine saubere Zukunft, weil diese Gaskraftwerke so gebaut werden sollten, dass sie eines Tages auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden könnten.

Die G7-Staaten bekennen sich offiziell weiterhin zu ihren Klimazielen. "Wir halten an unseren Zielen für 2030 und 2045 fest", erklärte ein Diplomat gegenüber Reuters. Bis 2050 will man es geschafft haben, dass nicht mehr Treibhausgase emittiert werden als der Atmosphäre wieder entzogen werden.

Klimaschützer sehen darin allerdings nur ein Lippenbekenntnis. Die G7-Staaten nutzen den Krieg in der Ukraine nur als Vorwand, um Investitionen in fossiles Gas zu ermöglichen, erklärte Max Lawson, Leiter der Abteilung für Ungleichheitspolitik bei der Organisation Oxfam.

"Sie versuchen, allen anderen die Schuld zu geben – dabei sind sie selbst weit davon entfernt, ihren gerechten Anteil an dem beizutragen, was zur Erreichung dieses Ziels nötig ist", sagte er in einer Erklärung.

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