Kommt uns der Terminator bald holen?
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Über Roboter, Gott und die Mint-Fächer: Und wenn die künstlichen Systeme die Eskalationsdominanz bekommen? Sind Boomer eine Hoffnung?
Wissen Sie, woher das Wort Roboter stammt? Genauso wie Gel-Kontaktlinsen und Karlsbader Oblaten kommt es aus Tschechien.
Aus Böhmen kommt nicht nur Musik
Dort verwendete der Schriftsteller Karel Čapek 1920 als erster dieses Wort. Denn sein Bruder Josef hatte die Idee gehabt, es aus dem slawischen Wort robota für Arbeit abzuleiten – und so wurde es in Karels Drama "R.U.R" weltberühmt.
Rossum's Universal Robots, die künstlichen Menschen in dem Stück, sie tun, was Roboter traditionell gerne tun: Sie vernichten die Menschheit. Roboter haben in Büchern und Filmen ja immer eine ganz ausgeprägte Aggressionsthematik.
Aber unrecht Gut gedeihet nicht, und dergestalt stellen die Roboter aus dem Hause Čapek nach getaner Arbeit fest, dass sie ohne das Wissen der Menschen keine neuen Roboter herstellen können, sondern nur Fleischbatzen. Das blieb bis jetzt der Stand der Dinge.
Noch hat uns die KI nicht ganz eingeholt. Es heißt zwar, dass es in etwa fünf Jahren künstliches Bewusstsein geben wird. Doch das heißt es nun schon seit über 30 Jahren.
Noch haben wir den schwachen Trost, dass wir den digitalen Kopien unserer selbst in Empathietests und in Kreativität überlegen sind.
Noch wirken ChatGPT-Texts immer ein wenig autistisch und sind Personalmanager sind noch nicht durch Computer ersetzt worden. Aber die Grenzen zwischen Roboter und Menschen werden immer unschärfer.
Fish & Chips
Währenddessen werden jeden Tag in den Labors große Mengen an biologischem Material mit Computerchips verbunden. Bevorzugt Teile von Fischen und nicht umsonst ist die Kombination von Fisch und Chips schon lange dafür bekannt waren, irgendwann Kollateralschäden zu evozieren.
Alleine schon durch die in diesem Forschungsbereich immer höher werdende Menge an hybriden Nervenverbindungen wird die Wahrscheinlichkeit immer größer, dass irgendwann so etwas passiert wie damals vor 3,5 Milliarden Jahren in der Ursuppe, als irgendwelche Proteine zueinander fanden und das weitreichende Folgen zeitigte.
Wenn das wieder passieren sollte, droht uns dann so etwas wie im "Terminator"? In diesem Film wollten auch 1984 wieder künstliche Systeme die Oberherrschaft über die Welt erlangen. Sie kämpften dafür so erfolgreich, dass es zu fünf Folgefilmen kam.
Wer die sich die so ansieht, bekommt ein Gefühl dafür, wie autonome Eskalationen von künstlichen Systemen aussehen könnten, wenn die mal auf uns Menschen böse sein sollten.
Da wird einem unheimlich und nicht wenige warnen u.a. deswegen davor, dass die Menschheit dem Untergang geweiht ist, wenn eines Tages ChatGPT Schwarzenegger zu einem Rededuell herausfordert und ihn völlig "perplexity" dastehen lässt.
Take care of toasters
Alleine schön die potentiellen rechtlichen Folgen eines solchen Turing-Peak-Points wären verheerend. Würde künstliche Intelligenz irgendwann so intelligent, wie es der Name eigentlich verspricht, dann kämen ganz neue juristische Fragen auf uns zu.
Ab wie vielen künstlichen Hüften gilt zum Beispiel ein Mensch als Hybrid oder ab wann bekommt ein Künstliches System Staatsbürgerrechte?
In Saudi-Arabien gibt es schon einen Roboter, der welche hat. Sie heißt Sophia. Die Folgefrage dazu wäre, ob man ihrem Namensgeber das Graecum aberkennen sollte, weil das Sophia eigentlich Weisheit bedeutet, die saudische Sophia bisher aber noch nichts Tiefsinniges geliefert hat.
Sollte KI andererseits so bleiben, wie sie derzeit ist, auch dann wären Professoren gefordert. Sie müssten dann unseren Kindern beibringen, was menschliches Bewusstsein eigentlich ausmacht.
Sonst werden sich unsere Nachkommen vor lauter Digitalisierung so sehr an kognitive underachiever wie Lambda, Sophia und Alexa anpassen, das wir uns im Lauf der Zeit in wirklich bester Absicht völlig kaputtoptimieren und uns irgendwann jeder Toster austricksen kann.
Berechnet werden kann nur, wovon man weiß
Wir berechnen heutzutage nämlich ganz viele Dinge und jeden Tag mehr. Aber berechnet werden kann nur wovon man weiss. Wenn wir aber nicht wissen, was menschliches Bewusstsein jenseits von Zahlen, Daten und Fakten ausmacht, dann wird das eben nicht berechnet. Und das führt dann zu einem Verlust an Menschlichkeit.
Das ist ausgesprochen schade, nicht nur für unsere Kinder und die Zukunft an sich, sondern auch für die Wirtschaft. Weil, um es in ihrer Sprache zu sagen, der Mensch eigentlich die wichtigste Maschine der Industrie ist. Aber je mehr wir technisieren, desto weniger Mensch.
Nur noch Monitoring und controlling. Nichts basiert mehr auf ästhetischem Erleben, auf Ethik und Sinn, es sei denn als PR-Tool in Werbespots. Für alles andere ist gar keine Zeit und auch kein Bewusstsein dafür vorhanden. Nicht nur in der Industrie nicht.
Genau genommen brauchen wir gar also keine Roboter, um uns zu vernichten. Das schaffen wir gut auch alleine. Ja, KI kann besser Schach spielen als Menschen und sie kann bei Operationen Leben retten und da ist KI ein Segen.
Es sei denn, auf den Operationstischen liegen Menschen, die ihren Job an KI abgeben mussten und dann vor lauter Frust gegen einen Betonpfeiler gefahren sind oder vor lauter digitaler Verdummung zu blöd waren, den Pfeiler zu meiden. Oder die ihr autonomes Fahrzeug an die Wand gefahren hat.
Die Entwicklung von KI ist nicht rückgängig zu machen und das wäre auch nicht sinnvoll. Aber wir dürfen nicht mit einseitiger konstruierter KI Knechte zu Herrschern machen und uns dann darüber wundern, dass alles komisch wird – und uns gleichzeitig so aufführen, dass wir zukünftiger KI beim besten Willen nicht verklickern können werden und warum es zur Rettung der Welt nicht vielleicht sogar klüger wäre, dass sie die Leitung übernimmt.