Krankenhausreform: Lauterbachs Flickschusterei
Seite 2: Könnte man die Verwaltungskosten reduzieren?
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Im Gegensatz zu den privaten Krankenversicherungen, die zumeist Versicherungskonzernen angegliedert sind, handelt es sich bei den Unternehmen der gesetzlichen Krankenversicherung um Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts regelt eine gesetzliche Krankenversicherung ihren Haushalt eigenverantwortlich. Sie ist finanziell und organisatorisch selbstständig, unterliegt jedoch der staatlichen Aufsicht. Körperschaften des öffentlichen Rechts sind beispielsweise auch Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Hochschulen, Sparkassen und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten.
Auch wenn die gesetzlichen Krankenkassen anders als ihre privaten Gegenspieler keine Rendite erwirtschaften müssen, stellt sich die Frage, ob Deutschland wirklich 96 gesetzliche Krankenkassen braucht, die im Grunde die gleichen Leistungen anbieten.
Ob sich durch weitere Fusionen Geld sparen lassen würde, ist derzeit kein öffentlich diskutiertes Thema. Einsparmöglichkeiten gäbe es wohl nur an der Spitze der jeweiligen Organisationen, die strukturbedingt ihr eigenes Wegfallen verhandeln müssten.
Wer könnte profitieren, wenn die Zahl der Krankenhäuser reduziert wird?
Wenn die Zahl der Krankenhäuser auf dem Land reduziert wird und die Zeit, die benötigt wird, um einen Patienten einer erfolgreichen Versorgung zuzuführen, für die Versorgung des ländlichen Raums mit Krankenhäusern keine relevante Größe mehr darstellt, besteht ein möglicherweise erhebliches Risiko, dass der Patient aufgrund der verstrichenen Zeit nicht mehr gerettet werden kann.
Wer dieses Risiko ausblendet, sorgt höchstens dafür, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland nicht verlängert. Darüber könnte sich höchstens die Rentenversicherung freuen, weil ihre Ausgaben dadurch reduziert werden.
Die neuere Entwicklung zeigt, dass die Reduzierung des Zuwachses bei der Lebenserwartung dabei hilft, die Rentenversicherung zu stabilisieren. Zum Ende des vergangenen Jahres wurde für das Jahr 2022 noch ein Überschuss von 2,1 Milliarden Euro erwartet, nachdem man im Vorjahr Defizit von 6,5 Milliarden Euro vorhergesagt hatte.
Inzwischen wurde bekannt, dass die gesetzliche Rentenversicherung 2022 sogar einen Überschuss von 3,4 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Begründet wird diese Entwicklung mit zwei Faktoren, die sich anders entwickelten als zuvor erwartet.
Dies ist einmal die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung, die künftig weniger stark ansteigen wird, als zuvor erwartet. Im vergangenen Jahr trug offensichtlich auch die Corona-Pandemie dazu bei, dass es zu einem Anstieg der Sterblichkeit gerade bei älteren Menschen kam. Dieser Anstieg der Sterblichkeit im vorgerückten Alter hat den Ausgabenblock der Rentenversicherung durchaus gesenkt.
Und da die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland jetzt wohl langfristig mit durchschnittlich 250.000 Personen im Jahr spürbar höher liegen wird, als bislang erwartet, bringen die zusätzlichen Menschen, die Rentenbeiträge zahlen, eine weitere Stabilisierung der Rentenkasse