Massiver Stellenabbau – Meta-CEO Zuckerberg erklärt: "Ich habe mich geirrt"
Die Massenentlassung betrifft jeden achten Beschäftigten. Hohe Kosten und starke Konkurrenz haben dazu geführt. Warum die Pläne für das "Metaverse" einen großen Anteil daran haben.
Eine bislang ungekannte Entlassungswelle rollte über die US-amerikanische Tech-Branche. Erst entließ Twitter knapp die Hälfte der Mitarbeiter, jetzt folgte Meta Platforms: Rund 11.000 Stellen wurden bei der Muttergesellschaft von Facebook, Instagram und WhatsApp gestrichen.
Mit dieser Entscheidung trennte sich der Konzern von rund dreizehn Prozent seiner Beschäftigten, bisher hatte er knapp 87.000. Vor allem im kaufmännischen Bereich wurden die Beschäftigten entlassen. Auf diesen Bereich entfielen etwa 54 Prozent aller Rauswürfe. Die anderen wurden im technischen Bereich vollzogen.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zeigte sich zuletzt reumütig. Er sei für die Fehltritte des Unternehmens verantwortlich, sagte er. Mit wesentlich höheren Einnahmen habe er gerechnet, sagte er laut Reuters.
Sein übermäßiger Optimismus in Bezug auf das Wachstum habe zu einer Überbesetzung im Personal geführt. Ebenso wie seine Konkurrenten hatte Zuckerberg während der Pandemie massiv Leute eingestellt.
Die deutlich geringer ausgefallen Einnahmen bedeuten nun für alle ein schmerzhaftes Erwachen. Denn auch in der Tech-Branche gibt es kein unbegrenztes Wachstum. Der Traum davon ist jetzt mit der Realität kollidiert.
Zwischen den verschiedenen Plattformen der sozialen Netzwerke herrscht erbitterte Konkurrenz: TikTok, ein großer Konkurrent aus China, hat das Wachstum der "Meta"-Plattformen zum Stocken gebracht. Ebenso die Forderung von Apple, dass die Nutzer zustimmen müssen, dass ihre Geräte verfolgt werden können. Damit wurden die Möglichkeiten der Social-Media-Plattformen zur gezielten Werbung eingeschränkt.
Das Ergebnis des Konzerns wurde auch dadurch belastet, dass er mit der Konkurrenz mithalten musste. Hohe Investitionen in zusätzliche Rechenleistung und künstliche Intelligenz waren notwendig. Mit ihnen sollte die Plattform für Kurzvideos, "Reels", weiterentwickelt werden, um mit TikTok Schritt halten zu können.
Es waren aber auch Investitionen notwendig, um Werbeanzeigen gezielter ausspielen zu können und gleichzeitig weniger Daten dafür erfassen zu müssen.
Nicht zuletzt dieses veränderte wirtschaftliche Umfeld hat den Aktienkurs von Meta Platforms um rund 70 Prozent einbrechen lassen. Daraufhin stiegen Finanzinvestoren auf die Barrikaden, was den Konzern dazu veranlasste, ein großes Sparprogramm umzusetzen, was auch den Personalabbau beinhaltet.
Die Kosten sollen um mindestens zehn Prozent gedrückt werden, hieß es kürzlich im WSJ, und das dürfte auch nicht spurlos an den Plänen zum "Metaverse" vorbeigehen. Es soll eine virtuelle Welt werden, in der man arbeiten, einkaufen, leben und spielen kann. Letztlich war seine Entwicklung eine erhebliche finanzielle Belastung.
Ein Großteil der steigenden Kosten im Konzern ist auf dieses Projekt zurückzuführen. Seit Anfang letzten Jahres hat der Konzern knapp 15 Milliarden US-Dollar in das Projekt investiert. Doch der Vorläufer des Projekts, die Virtual-Reality-Plattform Horizon Worlds, blieb bislang ein Flop – trotz üppiger Werbekampagne. Die Zahl der Nutzer soll laut WSJ sogar auf weniger als 200.000 gefallen sein.
Im letzten Monat hatte sich Zuckerberg bei einer Bilanzkonferenz noch trotzig gezeigt. "Ich verstehe, dass viele Leute mit dieser Investition nicht einverstanden sind", sagte er, aber bekräftigte gleichzeitig sein Engagement. "Ich denke, die Menschen werden in Jahrzehnten zurückblicken und über die Bedeutung der Arbeit sprechen, die hier geleistet wurde."
Ob sich inzwischen etwas an seiner Einstellung geändert hat, ist nicht bekannt. Zumindest hat er inzwischen verkündet, die Zahl der Mitarbeiter beim Metaverse nicht massiv erhöhen zu wollen.
Zuletzt hatte Zuckerberg noch erklärt, der Konzern werde künftig "seine Investitionen auf eine kleine Anzahl von Wachstumsbereichen mit hoher Priorität konzentrieren". Entsprechend sollen einige Teams deutlich wachsen, während die anderen im nächsten Jahr stagnieren oder schrumpfen werden.
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