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Seite 3: Gletscherschmelze in diesem Jahrhundert nicht mehr aufzuhalten
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Schlecht sieht es weltweit für die Gletscher aus. Denn egal, ob es der Menschheit gelingt den globalen Temperaturanstieg auf 2 oder auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ein Drittel der heutigen Gletschermasse wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahrhunderts abschmelzen. Dies haben Wissenschaftler der Universitäten Innsbruck und Bremen berechnet.
"Gletscher reagieren langsam auf klimatische Veränderungen. Wenn wir beispielsweise den aktuellen Umfang des Gletschereis-Bestandes erhalten wollen würden, müssten wir ein Temperaturniveau aus vorindustriellen Zeiten erreichen, was natürlich nicht möglich ist. (…) Das bedeutet aber auch, dass unser heutiges Verhalten Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung der Gletscher hat - das sollten wir uns bewusstmachen", erklärt der Gletscherforscher Georg Kaser.
Jedes Kilogramm Kohlendioxid, das wir heute ausstoßen, führe zu einem Verlust von 15 Kilogramm Gletschermasse, oder, anschaulich ausgedrückt: "Umgerechnet auf ein 2016 in Deutschland neu zugelassenes Durchschnittsauto bedeutet das: Alle fünfhundert Meter Autofahrt geht ein Kilo Gletschereis verloren", so der Forscher Ben Marzeion. )
Wachsende Beschäftigung in der Windbranche
Trotz aller Angriffe auf den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland: Nach einer neuen Veröffentlichung des Bundeswirtschaftsministeriums waren 2016 338.600 Menschen im Erneuerbare-Energien-Sektor beschäftigt. Das waren 10.000 mehr als 2015. 160.200 Beschäftigte entfielen auf die Windbranche. Das sind übrigens fast achtmal so viele Beschäftigte wie in der Braunkohleindustrie, deren Interessen in der Politik weit häufiger vertreten werden.
Interessant für die weitere Entwicklung der Erneuerbare-Energien-Branche wird das Pilotverfahren für technologieneutrale Ausschreibungen der Bundesnetzagentur. Bis zum 3. April läuft die Gebotsfrist für 200 Megawatt für Windenergie an Land und Photovoltaik mit einem Maximalpreis von 8,84 Cent pro Kilowattstunde. Welcher Anteil auf welche Technik entfällt, wird von den Geboten abhängen. Die Branchenverbände sehen das marktwirtschaftliche Instrument damit überfrachtet.
"Gegenwärtig liegen Wind- und Solarstrom zwar preislich etwa auf Augenhöhe. Auf Dauer lässt sich aufgrund der unterschiedlichen Kostenstruktur ein gesunder Technologiemix mit einer gemeinsamen Ausschreibung nicht sicherstellen. Egal, wer als Sieger der jüngsten Auktion vom Platz geht, dieses Experiment lehnen wir ab", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
Rückendeckung erhalten dieser sowie der Bundesverband Windenergie vom Deutschen Wetterdienst (DWD). "Durch den kombinierten Einsatz von Windkraft an Land und auf See, Photovoltaik und einen europäischen Stromverbund können die Risiken durch Windflauten und sonnenscheinarme Phasen deutlich reduziert werden", erklärte Paul Becker, Vizepräsident des DWD, bei der jährlichen Klima-Pressekonferenz.
Der DWD hatte ausgewertet, wie oft die erneuerbaren Energieträger in ausgewählten Gebieten über 48 Stunden weniger als 10 Prozent ihrer Nennleistung erbrachten. War dies bei der Windkraft an Land 23 Mal der Fall, waren es in Kombination mit Offshore-Windkraft und Photovoltaik nur noch zwei Mal.