Mittelmeer: Ohne NGO-Rettungsschiffe steigt das Risiko

Seite 2: Opportunitätskosten

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Matteo argumentiert mit Opportunitätskosten, die für Salvini steigen könnten, in Anbetracht dessen, dass der Rückgang in Italien ankommender Migranten schon länger Wirklichkeit ist, nun aber deutlich wird, welche Kosten Salvinis radikale Politik hat.

Indessen machte UNHCR-Chef Filippo Grandi aktuell darauf aufmerksam, dass sich in der Seerettung im Mittelmeer etwas tun müsse. Man habe nur die libysche Küstenwache verstärkt, aber keine anderen Institutionen. Das bedeute, dass immer mehr Migranten und Flüchtlinge zurück an die libyschen Küsten gebracht werden, um dort "Ausbeutung und Gefangenschaft in fürchterlichen Bedingungen" ausgesetzt zu werden.

Die Seerettung muss wieder in Gang gesetzt werden. Menschen nur zurückzustoßen, kann nicht die Antwort sein - und das Verhandeln von Anlandungen wie zuletzt bei jedem Schiff, ist selbst, wenn es erfolgreich verläuft, keine gute Option.

Filippo Grandi

Die Aquarius 2, die kürzlich vor Malta, nicht im Hafen, sondern außerhalb 58 Migranten auf Boote verlud, die erst nach Malta und dann nach Frankreich, Deutschland, Portugal und Spanen ggebracht werden, ist derzeit weit außerhalb der libyschen Küstenzone auf der Höhe von Korsika .

Es war, so heißt es, das letzte NGO-Rettungsschiff, das vor der libyschen Küste tätig war. Nachdem ihr die Flagge entzogen wurde, bemüht sie sich nun um eine neue.