Mögliche Entwicklungen einer Online-Gattung aus soziobiologischer Perspektive
Charles J. Lumsden, zusammen mit Edward Wilson einer der Erfinder der Soziobiologe, hat eigens für den Start von Telepolis einen Hypertext geshrieben, der es in sich hat. Es geht um die Veränderungen, die der Cyberspace als Raum der Kommunikation und der Meme für unsere biologische Gattung mit sich bringen wird. Tauchen Sie ein in die Diskussion zwischen "Gene" und "Seme"!
Charles J. Lumsden und Edward O.Wilson haben bereits in ihrem Buch "Genes, Mind, and Culture"(1981) den Versuch gemacht, die Rückkopplung zwischen Kultur und biologischem Gehirn zu beschreiben. Das Merkmal der menschlichen Kultur sind Culturogena - den Memen von Richard Dawkins verwandt -, die einen direkten Einfluß auf die Selektion einzelner Gene haben sollen und dadurch die Menschen auch biologisch verändern. Es gibt, so die These, eine Koevolution von Genen und Kultur.
Lumsden ist der Überzeugung, daß deswegen auch die Online-Kultur, also die virtuelle Lebenswelt und die Kommunikation in virtuellen Gemeinschaften, unser Schicksal als biologische Gattung in hohem Maße verändern wird.
Spielerisch und ironisch breitet Lumsden wesentlich durch eine simulierte Email-Konversation zwischen Gene, der die genetische Seite vertritt, und Seme, der die Kultur repräsentiert, aber mindestens ebenso eigenwillig und selbstsüchtig ist wie die egoistischen Gene, seine Reflexionen zur Soziobiologie im Zeitalter der virtuellen Lebenswelt aus. Ihre vielfältigen Möglichkeiten der Verbindung werden von ihm in exemplarischer Weise zur Geltung gebracht - eine gelungene Weis des Wissenschaftsspiels oder eines virtuellen Salons.
Wenn Sie sich in den Hypertext von Charles J. Lumsden einloggen wollen, dann klicken Sie bitte Sociobiological Futures for an On-Line Species an. Gene und Seme erwarten Sie. Die Telepolisredaktion wünscht gute Unterhaltung.