Pflegebonus: Lauterbach lässt viele leer ausgehen
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Eine Milliarde Euro bewilligt Regierung für den Pflegebonus. Doch das Konzept schließt viele Pflegekräfte aus
Die Bundesregierung will gegenüber den Pflegekräften in Deutschland etwas Wertschätzung zeigen und verspricht ihnen einen finanziellen Bonus. Für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie sollen sie eine Sonderzahlung von bis zu 550 Euro bekommen. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Bundeskabinett am Mittwoch.
Für den besonderen Einsatz in der Pandemie wolle sich die Bundesregierung mit einer Prämie bedanken, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Insgesamt werden dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt. "Auch in Zeiten knapper Kassen ist das ein wichtiges Zeichen", sagte Lauterbach. Es solle aber nicht nur bei dem Bonus bleiben, sondern "Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Pflegekräften müssen insgesamt deutlich besser werden", versprach er weiter. Schließlich sei gute Pflege "eine immer wichtiger werdende Stütze unserer Gesellschaft".
Die Leistungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu würdigen, sei absolut angebracht, erklärte Sylvia Bühler, Mitglied im Vorstand der Gewerkschaft ver.di. Sie befürchtet aber, das Vorhaben könnte einmal mehr von vielen als Affront empfunden werden – denn längst nicht alle Pflegekräfte kommen in den Genuss der Sonderzahlung. "Wenn allerdings viele Beschäftigte leer ausgehen, wird die gute Absicht zunichtegemacht", sagte sie.
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte den Pflegebonus als unzureichend. "Von Wertschätzung der Bundesregierung ist hier wenig zu sehen", erklärte Vorstand Eugen Brysch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Engagierte Mitarbeiter, die sich etwa um Krebs-, Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Patienten kümmerten, blieben außen vor. Mit seinem Pflegebonus-Konzept vergifte Lauterbach die Stimmung unter den Millionen Beschäftigten.
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