Preiserhöhungen bei der EXPO?
Open-Tickets nur noch bis zum 29. Februar
So ganz aus den negativen Schlagzeilen kommt die EXPO nicht heraus. Der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Werner dachte nach Angaben der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) laut und vernehmlich über eine Erhöhung der Eintrittspreise nach. Dieser Vorstellung widersprach jedoch die EXPO-Geschäftsführung. Nach noch nicht bestätigten Meldungen soll es allerdings nur noch bis zum 29. Februar undatierte Tickets zu kaufen geben.
Wegen der begrenzten Aufnahmekapazität auf dem EXPO-Gelände von bis zu 370.000 Besuchern (so die HAZ) könne man in Frankfurt keine Schilder aufstellen, dass die Anreisenden nicht mehr auf das hannoversche Weltausstellungsgelände kommen könnten, gab der Aufsichtsratsvorsitzende kund. Die Angaben zur Kapazitätsgrenze schwanken jedoch. Den Journalisten des EXPO-Workshops nannte man die Zahl von 400.000 Besuchern, während ein hannoverscher Brandschutzexperte von maximal 450.000 Besuchern sprach. Diese Besucherzahlen könnten nach Ansicht von Marktforschern im September und Oktober erreicht werden.
Als möglichen Ausweg skizziert Werner daher, das Kultur- und Ereignisprogramm auf weniger stark frequentierte Tage zu legen oder eben die Eintrittspreise verschieden zu gestalten. Allerdings macht die HAZ deutlich, dass diesen Überlegungen von Werner keine Gespräche mit der EXPO-Geschäftsleitung vorausgegangen sind. Die EXPO-Geschäftsleitung geht allerdings davon aus, dass diese Kapazitätsgrenzen nicht erreicht werden. Hier macht man sich eher Sorgen, ob das hannoversche Verkehrsunternehmen Üstra nach dem Straßenbahn-Dilemma am ersten CeBIT-Tag die Probleme in den Griff bekommt. Man befürchtet bei einem ähnlichen Vorfall während der EXPO einen Imageschaden. Frau Breuel wünscht der Üstra viel Glück und hofft, dass sie bis zur Weltausstellung noch weiter übt. Viel Sorgen muss man sich aber wohl nicht machen, denn einen derartigen Vorfall hat die Üstra weder bei einer anderen CeBIT noch der Hannover Messe Industrie gehabt.
Wer sich nicht auf einen bestimmten Besuchstag festlegen möchte, kann nur noch kurze Zeit undatierte Tickets erwerben. Die Gerüchte verdichten sich, dass diese so genannten "Open Tickets" nur noch bis zum 29. Februar erhältlich sind. In dem Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wird der EXPO-Sprecher Andreas Lampersbach dahingegen zitiert, dass man mit einigen Großabnehmern verhandele, "so dass diese in nächster Zeit knapp werden könnten". Diese Eintrittskarte berechtigen zum Besuch des EXPO-Geländes von 9 bis 24 Uhr an nicht festgelegten Tagen und schließen viele öffentliche Events ein.
Im Interesse der hannoverschen Bevölkerung sollten die Besucher der EXPO möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Jedes Reisebüro und die Verkaufsschalter der Deutschen Bahn haben auch vergünstigte Fahrten im Angebot. Bedenken muss man außerdem, dass Autofahrer nur dann einen Parkplatz am EXPO-Gelände erhalten, wenn sie im Besitz von mindestens drei EXPO-Karten sind. Auch die Parkplätze sollten Besucher im Voraus buchen. Die EXPO-Eintrittskarte berechtigt übrigens im Bereich des Großraums Hannover ohne weitere Kosten zur Fahrt zur EXPO und zurück in die Unterkunft.
Ein umfangreiches Konzept bietet seit Mitte Februar die TUI speziell zur Weltausstellung an, so kann man zum Beispiel auch individuelle Führungen buchen. Entweder schließt man sich Gruppenführungen bis zu 25 Personen an oder bucht eine VIP-Führung. Während die Gruppenführung nur 25 Mark (max. zwei Stunden) kosten wird, schlägt die VIP-Führung (ganztägig acht Stunden) schon mit mindestens 350 DM pro Person zu Buche.
Foto: Gerald Jörns mit Epson 850Z