RWE verliert - die Demokratie gewinnt
Wyhl, Wackersdorf, Kalkar, Hambacher Forst: Ein einziger Siegeszug von aufgewachten und aufgeweckten Bürgerinnen und Bürgern gegen eine selbstherrliche, dumme, vergangenheitsversessene und zukunftsvergessene sowie konzernabhängige Politik
Es sind immer mutige und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die im Zusammenspiel mit einer verantwortungsvollen Justiz dem Fortschritt zum Durchbruch verhelfen. Gelebte Demokratie von unten: So auch jetzt wieder beim Urteil des nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichts: Die gegen den Bürgerwillen drohende Rodung des Hambacher Forsts ist gestoppt. Die NRW-Regierung ist ebenso blamiert wie die RWE-Bosse. Den Richtern sei Dank - aber auch den mutigen Baumschützern.
Die Manager von RWE sind ihr Geld nicht wert. Sie haben mit ihrer unfassbaren Dummheit ihren eigenen Konzern vollends an den Abgrund geführt. Die RWE-Aktie kennt nur noch eine Richtung: gnadenlos nach unten. Wieder einmal hat sich gezeigt: Je höher die Gehälter, desto größer die Flaschen an der Konzernspitze.
70% der Deutschen sind gegen die Rodung, 92% wollen den raschen Umstieg auf erneuerbare Energien. Doch RWE wollte noch weitere tausende Menschen umsiedeln und sie ihrer Heimat berauben - wegen der Braunkohle, Politik aus dem letzten Jahrtausend.
In einer funktionierenden Demokratie steht der Wille des Volkes an erster Stelle. Stattdessen zelebrierte die CDU-FDP-Regierung in Düsseldorf ihre totale Abhängigkeit von RWE. Das war und ist nur noch lächerlich und demokratiefeindlich. Wieder einmal kann sich die AfD freuen, dass sich die "Alt-Parteien" (sie heißen nicht wegen mir so!!!) selbst zerstören.
Die Rodung ist nur vorläufig gestoppt
Doch auch jetzt noch baggert RWE weiter nach Braunkohle. Die Rodung ist nur vorläufig gestoppt. Täglich rücken die Riesenbagger im größten Loch Europas näher an den wertvollen Rest-Wald mit seinen Jahrhunderte alten Stieleichen und Hainbuchen heran.
Die Dummheit, die Kurzsichtigkeit und die Rücksichtslosigkeit der RWE-Bosse scheint grenzenlos zu sein. Statt wie einst Angela Merkel aus der Atomenergie auszusteigen, halten die RWE-Bosse noch immer an der alten Braunkohle-Politik fest. Es scheint sie nicht einmal zu stören, dass die riesigen Aktienverluste den letzten Rest an Vertrauen in ihren Konzern zerstören.
Total unpolitisch und feige versteckt sich Ministerpräsident Armin Laschet hinter der sogenannten "Rechtslage", ohne zwischen legal und legitim unterscheiden zu können. Nun liegt es an ihm, endlich zwischen dem Willen des Volkes und dem Umweltschutz sowie zwischen den Braunkohle-Interessen von RWE einen vernünftigen Kompromiss zu organisieren.
Die Klimaerhitzung erfordert eine mutige Politik
Die Klimaerhitzung erfordert weit mutigere Politiker. Denn das aktuelle Urteil ist noch lange keine Lösung des Konflikts. Es ist allenfalls ein erster Schritt hin zu einem raschen Ausstieg aus der Braunkohle. Der rasche Ausstieg bedeutet auch, dass tausende Menschen zwischen Aachen und Köln und in Ostdeutschland nicht heimatlos werden müssen.
Das RWE-Märchen "Ohne Kohle gehen die Lichter aus" ist so verlogen und von der Wirklichkeit überholt wie die frühere Parole "Ohne Atomenergie gehen die Lichter aus". Das Imperium schlägt natürlich zurück. Aber die Bürger durchschauen den Schwindel. Noch nie hatte Deutschland so viel Strom exportiert wie in den letzten fünf Jahren wegen des Erfolgs der erneuerbaren Energien.
Je früher die Dinosaurier-Manager die Bühne verlassen, desto besser für die Gesellschaft und für die Umwelt. Sie sollten nicht länger unsere Zukunft und unseren Wohlstand verspielen dürfen. Das Solarzeitalter beginnt - die Sonne gewinnt.
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