Sozialproteste: "Genug ist genug"
Seite 2: Deutliche Abgrenzung nach rechts
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"Wir dürfen uns nicht spalten lassen". Dieser Satz war am Donnerstagabend immer wieder zu hören.
So bekam eine alleinerziehende Frau mit Kind, die sich in der Gruppe der Armutsbetroffenen engagiert, viel Applaus für ihren Vortrag, in dem sie auch aufzeigte, wie sehr das Leben mit wenig Geld das Alltagsleben auch einschränken kann. Mehrere Rednerinnen und Redner grenzen sich unter großen Applaus nach rechts ab.
Sozialer Protest kann nur "antifaschistisch" sein, meinte das Mitglied der Linkspartei im Abgeordnetenhaus, Ferat Kocak. Er richtete ebenso wie die Bundessekretärin der Grünen Jugend aus dem Publikum kurze Grußadressen an den Ratschlag. Unmut aus dem Publikum kam auf, als auch der Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordnete Hakan Demir seine Solidarität mit den Protestierenden ausdrücken wollte.
Nach zwei Stunden ging die Menge nicht sofort auseinander. An allen Ausgängen hingen Wandtafeln, auf denen sich die Teilnehmer in Listen eintrugen. Sie wollen in den nächsten Tagen in Betrieben, Kneipen, Stadtteilen und Universitäten für die Ziele des Bündnisses bekannt zu machen und für die Demonstrationen der nächsten Wochen zu werben.
Am 22. Oktober startet ab 12 Uhr unter dem Motto Solidarisch durch die Krise eine große Bündnisdemonstration am Berliner Invalidenpark. Am 12. November beginnt um 13 Uhr eine weitere Demonstration des Bündnisses Umverteilen, an dem zahlreiche linke Gruppen beteiligt sind.
Mehrere Redner gerade auch aus dem gewerkschaftlichen Spektrum hatten am Abend erklärt, sie können es nicht erwarten, ihren Protest auf die Straße zu tragen. Wenn die Stimmung so gut bleibt, wie am Donnerstagabend könnte es mit den linken Krisenprotesten noch was werden.
Besonders wichtig ist es dabei, dass es gelingt, Beschäftigte aus den Betrieben anzusprechen. Sie könnten den Sozialprotesten noch einmal einen Schub geben. Damit würde auch deutlich, dass die Rechten hierauf kein Monopol haben.