Spanische Polizei und Europol heben riesiges Waffenlager aus

Über 10.000 Gewehre und andere Waffen wurden gefunden, die angeblich leicht in die Hände von Kriminellen und Terroristen hätten geraten können

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die spanische Polizei hat zusammen mit Europol ein riesiges Waffenlager ausgehoben. In der Operation Portu wurden am 12. und 13. Januar in Bizkaia, Girona und Kantabrien über 10000 militärische Gewehre, Maschinengewehre zur Fliegerabwehr, 400 Granaten sowie Pistolen, Revolver und Teile, um Waffen wieder schussfähig zu machen, sowie Material, um die Papiere zu fälschen und die Seriennummern zu verändern.

Ausgangspunkt der Operation war eine Waffe, die beim Anschlag am 24. Mai 2014 im Jüdischen Museum in Brüssel verwendet wurde. Damals erschoss ein Franzose algerischer Herkunft vier Menschen. Festgenommen wurden 5 Personen, die dem organisierten Verbrechen zugerechnet werden. Die Gruppe hatte in der Regel legal deaktivierte Waffen in Spanien und anderen europäischen Ländern wie Frankreich und Belgien gekauft und schussfähige oder mit den Deaktivierungs-Regeln nicht übereinstimmende Waffen verkauft.

Das aufgespürte Waffenlager sei so umfangreich gewesen, dass die Polizei mehrere Wochen benötigte, um alle zu erfassen. Nach der Polizei seien die Waffen gemäß ihren Eigenschaften, ihrem Kaliber und der Möglichkeit, sie leicht schussfähig zu machen, für den Schwarzmarkt geeignet gewesen. Es habe ein großes Risiko bestanden, dass sie in die Hände von Kriminellen und Terroristen fallen.

Waffenhändler, so Europol, nutzen rechtliche Schlupflöcher und Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, um Waffen von legalen Händlern zu erwerben. Eine der Hauptquellen des illegalen Waffenhandels sei die Reaktivierung von deaktivierten Waffen, die für wenig Geld gekauft werden können. Nach Europol sei seit 2014 eine bedeutsame Zunahme des Vertriebs solcher Schusswaffen an Kriminelle und Gruppen der organisierten Kriminalität zu beobachten.

.