Stahl StenslieŽs Versuche in Cyber SM

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Viele verschiedene Aspekte machen Stahl Stenslie für pop~Tarts interessant. Seine Versuche ein neues technoides Körperverständnis und neue Möglichkeiten für Beziehungen über Zeit und Raum hinweg zu demonstrieren können sicherlich realistische Ansätze zu neuen Schnittstellenkonzepten und Teletaktilität sein. Die Grenzen des Körpers zeigen sich, herkömmliche Körperdefinitionen scheinen sich aufzulösen. Neue Körper- und Geschlechterkonzepte materialisieren sich in Stahls Arbeiten.

...the body as we have come to know it does not longer exist; ...only ...new technologies allow us to perceive and experience it in radically new ways...

Stahl Stenslie

Datenanzüge, wie sie Stenslie entwickelt, kann man sich auch gut als allgemeine Schnittstellen für Bereiche, die uns jetzt schon geläufig sind, wie das Tele-büro, Tele-Spiele und Netzgemeinden vorstellen.

Aber wo liegen die Grenzen der Möglichkeiten des vernetzten Fleisches? In einem Essay beschreibt Stahl Stenslie perfekt seine beiden Installationen, ihre Interfacelösungen und Netzwerkfaktoren sowie ihre Bedingungen.

At the end of the millennium, the body has turned into a schizoid corpus. It is on the one hand a single, unitary, physical object with a life span of approximately 70 years, and on the other hand it has done the quantum jump up into a transcendental, multiple self of mediated realities. The question is no longer what or who I am, but all that I can be.

Stahl Stenslie

Er löste damit eine Anzahl von Reaktionen aus. Vor allem sind solche Beiträge ein Beispiel dafür, daß Kunst und Theorie nicht getrennt werden können und der Künstler selbst Theoretiker sein kann.

Kathy: Stahl, I was intrigued by your site, 'mem_brane', and also your essay 'Wiring the Flesh'. Your fascination with the body electrical and the politics of its transference and negotiation of so-called 'cyber-space' is a common preoccupation of late. A few essays and sites that I have come across that relate to this subject are Joseph Nechvatal's essay [externe Link] popstfollowUp He introduces his fantastic interface concept - that carries with it a subtext "The cyberotic is the new libido."

Medien Kunst Aggregate

Stahl und A.Broekmann

Bei der Dikussionsveranstaltung Medien, Aggregate Kunst, veranstaltet von Knowbotic Research im mem_brane Labor für mediale Strategien am 5. Juli in Köln, kuratiert von Andreas Broeckmann, V2 Organisation, Rotterdam, äußerte sich auch Stahl Stenslie zu den Produktionsbedingungen seiner hoch spezialisierten und avancierten Interfaceprojekte. Er wird auch am von Broekmann organisierten niederländischen Festival für elektronische Kunst in Rotterdam DEAF beteiligt sein.

Auch popTart Margarete Jahrmann nahm als Datenkünstlerin für Mamax Wien an der Diskussion mit Pit Schultz, Nettime- Moderator Berlin, Nils Röller, Theoretiker der Kunsthochschule für Medien Köln, Knowbotic Research selbst und auch dem Galerist Michael Krome der Galerie Schipper-Krome Köln teil (Stahl zeigte dort einige Installationen wie etwa 1994 während der Art Cologne den Prototyp seines) Biomaschinensystems.

Kunst als angewandte Forschung für Virtual Reality Kommunikations-Systeme

Stenslie definiert sich vor allem als versierter Hightechkünstler durch poetische Arbeiten, die zwischenmenschliche Beziehungen und Maschinenbeziehungen analysieren. Seine Entwicklungsarbeit von Interfaces und SGI-Anwendungen ist im Kunst- wie Industriekontext auf reges Interesse gesto_en. Er liefert ein optimales Beispiel dafür, daß Kunst experimentelle Versuchsanordnungen mit entsprechendem Mehrwert für Industrie und Gesellschaft bedeuten kann. Im Vergleich zu kompromissloser Cyberslacker-Ästhetik oder Philosophie hat er aber gewi_ den Nachteil, sich stets in Abhängigkeit von Geldgebern, Austellungsmachern und vor allem industriellen Hard- und Software-Entwicklern zu befinden. Dieses Problemfeld der Technokunst haben Stahl und Kollegen von Knowbotic Research, mit denen er das [Local Link] mem_brane Labor bespielt, gemeinsam.

Die Kühlschrankproblematik

Frühstück bei Mem_brane

Ausstellungsmacher investieren große Summen in Hardware und Entwicklungskosten, kürzen dann allerdings den Künstlerlohn.

Stahl betreibt angewandte Forschung in einem Job bei der Norwegischen Telecom. Er kann hier in der technische Verwirklichung bei der Entwicklung von Datenhelmen, auch im Hinblick auf Design, visionär sein. Er arbeitet an der Transformation von SGI-Konzepten auf PC Plattformen. Er sieht diese Arbeit als technische Herausforderung und Chance zur Weiterbildung. Komplexe Datenmengen werden über ein Kommunikationssystem in VR Umgebungen in Verbindung gesetzt. Die Interaktion mit grafischer Datenrepräsentation läuft auf gängigen Low End Technolgien. Diese Datenwelt arbeitet mit maximal 4-6000 Polygonen und benutzt einen Pentium 200 als billiges Visualisierungssystem. Resultate werden in Echtzeit angenähert.