USA legen im Handelskrieg gegen China kräftig nach

Seite 2: Auch die Gewerkschaften murren

Chinas Investitionen und in der Stahl- und Aluminiumindustrie seien nicht marktkonform und bedeuteten zudem, dass US-Produkte mit niedrigpreisigen Alternativen konkurrieren müssen, die höhere CO2-Emissionen verursachen, klagte die Biden-Administration in einer am 1. Mai veröffentlichten Erklärung.

Am 12. März beklagten fünf nationale Gewerkschaften in den USA in einer Petition, dass der kommerzielle Schiffbausektor in den USA seit 1975 Zehntausende von Arbeitsplätzen und mehr als 70 Prozent seiner Werften verloren hat.

Sie warfen China vor, seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation im Jahr 2001 den Gegenwert von Hunderten von Milliarden Dollar investiert und zahlreiche unterstützende Maßnahmen zur Förderung seiner Schiffbauindustrie ergriffen zu haben.

Biden hat die negativen Auswirkungen von Chinas Industrieproduktion auf die amerikanischen Arbeitsmärkte in den letzten Monaten öfter betont. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pittsburgh, Pennsylvania, versprach Biden, dass seine Regierung die Zölle auf chinesischen Stahl und Aluminium erhöhen werde.

Es ist halt Wahlkampf

Die Stahlexporte Chinas sind 2023 gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent auf 90,3 Millionen Tonnen gestiegen. 2022 waren die wichtigsten Zielländer für chinesischen Stahl allerdings Südkorea, Vietnam, Thailand, Indonesien und die Türkei.

Die Direktexporte chinesischer Stahlprodukte in die USA beliefen sich 2023 dagegen auf lediglich 600.000 Tonnen, was nur etwa 2,3 Prozent der US-Stahlimporte von 25,6 Millionen Tonnen entspricht.

Bei Aluminium ist die Situation ähnlich: Im vergangenen Jahr beliefen sich die US-Einfuhren von chinesischem Aluminium auf 200.000 Tonnen, was lediglich 3,7 Prozent der gesamten Aluminiumeinfuhren von 5,46 Millionen Tonnen entsprach.

Dagegen ist das antichinesische Ressentiment in den USA in den letzten Jahren weiter gewachsen. Einer Umfrage des PEW Institutes zufolge sehen heute 81 Prozent der Erwachsenen in den USA China in einem ungünstigen Licht. 42 Prozent der Befragten sehen China gar als Feind. Eine solch eindeutige Stimmungslage ist ein gefundenes Fressen für jeden Wahlkämpfer.

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