Überhaupt nicht wie Hitler!
Subversive Slogans, generiert mit dem "Sloganator" von Bushs Wahlkampfleuten
Die Wahlkampfstrategen hinter www.georgewbush.com müssen sich wohl daran gewöhnen, dass subversive Ingenien ihnen auf Schritt und Klick folgen - egal ob es sich dabei um Freund oder Feind handelt. Jüngstes Beispiel: Der Sloganator
Der Sloganator ist tot, es lebe der Sloganator. Mit diesem Feature konnte man auf der Website vom amtierenden Präsidenten Wahlplakate mit eigenen Slogans generieren. Ein "full-size" Poster im PDF-Format mit selbst gedichtetem Wahlspruch - wer könnte da widerstehen, und sei es nur, um herauszufinden, wie weit man beim Texten gehen kann. Bloggerin Ana Marie Cox (www.wonkette.com) hat über 200 Slogan-Zusendungen bekommen, die zu einem großen Teil als Bush Cheney Subverts auf einer extra eingerichteten Site gespeichert werden sollen.
Es ist die "Rückkehr Eurer Slogans", denn seit ein paar Tagen ist die Kreativität beim Sloganator darauf beschränkt worden, sich einen vorgegebenen Bundesstaat oder eine Koalitionsgruppe heraus zu suchen - Der Spott der Hobbytexter hat offensichtlich weh getan. Bestimmte Worte waren natürlich von Anfang an gefiltert gewesen. Welche, das fand heraus, wer hartnäckig probierte. Das ergab eine recht interessante Aufstellung von gefilterten Wörtern, zu deren Auswahl sich jedoch die (gequälten?) Macher der Website nicht äußern wollten:
Dumb, Stupid, Queer, Faggot, Fascism, Evil, Lying, Scum, Terrorists, Sodomy, Rape, Pillage, Fart, Fistfucking, Blowing, Pedophile, Iraq
Cox berichtet, dass es leider nicht möglich gewesen sei, die doch so nötigen Pro-Bush-Gefühle zu wecken, indem man darauf hinweise, dass er nicht Hitler sei. "Nicht Hitler!" ging genauso wenig wie "Es ist nicht so, dass er Hitler wäre!". Auch "Überhaupt nicht im Geringsten wie Hitler!" fiel von Anfang an durch.
Dafür gelang ein schönes Bush-Cheney Plakat mit dem Slogan "Lebensraum!". Ebenso "Ironisch wählen!", "Satan für Bush/Cheney '04" oder "Sie riechen sicher wie alte Leute" und last but not least: "We need more Dick!". Auch "Wir verstecken Osama bis Oktober" und "500 tote Soldaten für Bush/Cheney '04" sind sicher Slogans, die es an politischer Aussagebereitschaft locker mit dem aufnehmen können, was ursprünglich intendiert war, nämlich "Wir aus Ohio für Bush!" oder "Jäger für Bush!".
Wenn jemand einfach mit Photoshop solche Poster machen würde, würde das keinen interessieren. Aber hier stand der kindliche Reiz im Vordergrund, dass die Leute von der Kampagne selber diese Poster für uns herstellten.
Ana Marie Cox