Seite 2: Wird Deutschland jetzt im Indopazifik verteidigt?

Man kann dessen ungeachtet zu Laschet stehen, wie man will. Zurückhaltung statt starker Worte sind einer der wenigen Pluspunkte seines bisherigen außenpolitischen Auftretens.

Liegt es tatsächlich im deutschen und europäischen Interesse, sich bedingungslos jedem kriegerischen USA- und Nato-Abenteuer anzuschließen? Fregatten ins Südchinesische Meer zu entsenden? Die globale Erweiterung der NATO voranzutreiben? Wer bestimmt die "internationale regelbasierte Ordnung", hinter die sich deutsche Politik von CDU bis Grüne und SPD ohne jegliche eigene Definition stellt?

Zum Indopazifik tönt der sozialdemokratische Außenminister Heiko Maas via Twitter wortgleich mit der CDU (Tweet vom 2.8. 21 zum Auslaufen der Fregatte "Bayern" nach Asien):

Im Indo-Pazifik entscheidet sich die Ausgestaltung der internationalen Ordnung der Zukunft. Wir wollen diese mitgestalten und Verantwortung übernehmen für den Erhalt der regelbasierten internationalen Ordnung.

Die Diktion zu Asien erinnert stark daran, wie Deutschland mit dem jetzt bekannten desaströsen Ende am Hindukusch verteidigt werden sollte.

Wollen wir tatsächlich immer mehr solcher sinnlosen Abenteuer ohne Plan und ohne Ausstieg? Wollen wir eine bombende Bundeswehr gegen die Zivilbevölkerung nach Vorbild eines Oberst Georg Klein?

Drohnenkriege? Das sind die eigentlichen Themen. Die Zurückhaltung eines zaudernden Laschet erscheint bei diesen Aussichten immer noch sympathischer als es Herr Maas, die Hofknicks der Frau Baerbock vor Biden oder die gruseligen Auftritte eines Herrn Habeck an der Seite von SS-Traditionalisten in der Ukraine sind.

Letztlich: Verstehen wir uns außenpolitisch nur noch als treuer Vasall der USA? Wie halten wir es mit der immer aggressiveren US-amerikanischen Politik rund um den Globus? Das wollen wir nicht nur vom Kanzlerkandidaten Laschet wissen.