Vernichtende Argumente gegen die menschengemachte Klimaerwärmung

Wie Einwände von seltener intellektueller Brillanz den anthropogenen Klimawandel oder entsprechenden Handlungsbedarf widerlegen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

I Vorgeschichte

Wenn schon sonst nichts - eines muss man den selbst ernannten "Skeptikern" (s.u.) lassen: Sie sind wahre Leuchttürme argumentativer Überzeugungskraft. Da ist ein Einwand schlauer als der andere. Siehe z.B. "Klimawandel gab's schon immer" und "Klimawandeldebatte: Unbegründeter Alarmismus beim Waldsterben und Ozonloch".

Hier seien drei weitere Einwände aufgegriffen - alle auf dem bisher bekannten Niveau blendender intellektueller Strahlkraft. Aber vorab zur Klärung:

1.1 Leugner oder Skeptiker?

Echte Skeptiker, also solche, welche die philosophische Denkrichtung des Skeptizismus auch zu Recht für sich in Anspruch nehmen, hinterfragen systematisch und sind sich daher nie sicher. Diese rechnen immer auch mit dem eigenen fundamentalen Irrtum.

Wären (Konjunktiv) die selbst ernannten Skeptiker tatsächlich solche, würden sie nicht nur die wissenschaftliche Erkenntnis einer anthropogenen Klimaerwärmung dahin gehend in Zweifel ziehen, dass die befürchteten Szenarien übertrieben, sondern womöglich sogar untertrieben sind: Dann stünde der Möglichkeit "Alarmismus" auch gleichberechtigt "Verharmlosung" gegenüber. Echte Skeptiker würden auch niemals einen derart festbetonierten Standpunkt1 einnehmen, wie die Schein-Skeptiker.

1.1.1 Nicht Skeptiker?! Was dann?

Aus der Psychologie ist bekannt, dass Personen, die anderen haltlos eine gewisse persönliche Motivation unterstellen, von sich selbst sprechen (Projektion). Insofern sind Titulierungen wie "Greta-Anbeter" sowie "Klima- Gläubiger / Jünger / Kirche / Papst / Sekte / Guru" überaus entlarvend - lässt es mit gewisser Berechtigung darauf schließen, dass für die sich dieser Wortwahl Bedienenden die Frage der anthropogenen Klimaerwärmung nicht die von Fakten und Wissenschaft, sondern zu einer des Glaubens verkommen ist.

Abgesehen von den bezahlten Maulhuren, die im Sinne ihrer Auftraggeber (Ölkonzerne & Kohleindustrie) bewusst Desinformation verbreiten, verhalten sich die geistigen Opfer dieser Indoktrination wie Abergläubige, denen weder mit Fakten noch validen Sachargumenten beizukommen ist. Dies erklärt auch, warum selbst noch so viele Widerlegungen eigener Falschbehauptungen nicht zu einer selbstkritischen Hinterfragung führen: Sie wähnen sich im Besitz sakrosankter Wahrheit. Insofern wäre "[abergläubige] Dogmatiker" - das krasse Gegenteil eines Skeptikers - ein treffender Begriff. Aber selbst das ist in diesem Kontext noch ein Euphemismus.

1.1.2 Zwei Fallbeispiele

Zunächst ein Beispiel, wo fernab von Messungen, Modellen und wissenschaftlichen Kausalitäten sogar eine folgerichtige Ableitung einfachster Natur abgestritten wird: Wie selbst zwingende Logik geleugnet wird - Zusammenfassender Überblick.

Zu welchen absurden Formen der Realitätsverweigerung Aberglaube noch führen kann, demonstriert ein Forent mit folgenden Stilblüten (als Kommentarüberschrift - Großschrift im Original): "ZAHLE WEITER DAMIT AL GORE DER ARSCH PLATZT!" und "Lässt Du Dich eigentlich immer von Ferengis so fi****?" im Kommentar selbst. Ok, einzelne Spinner gibt es in jeder Bewegung. Aber solche Typen en masse in Euren Reihen zu haben, lässt Euch das nicht im Sinne einer Kontraindikation am "rechten Glauben" zweifeln? Nein?! q.e.d.

BTW: Zum "weltweiten Strippenzieher und Profiteur" Al Gore noch diese Anmerkung: "Algorius" Dunlop? Die Auflösung!

II Würdigung

2.1 >> Aber CO2 ist in Wahrheit gar nicht giftig!

2.1.1 Dies wurde von wissenschaftlich seriöser Seite auch nie bestritten. Kein ernsthafter Klimatologe tätigte je eine gegenteilige Behauptung. Wer Dinge widerlegt, die nicht behauptet wurden, behält zwar oberflächlich Recht, hat aber in Wahrheit nichts zur Sache beigetragen, sondern Rezipiententäuschung betrieben. Ergo: 1. Strohmann

2.2 >> CO2 ist doch notwendig für die Natur / Pflanzen. Aber CO2 ist doch lebenswichtig!

So oder so ähnlich tönt es immer wieder von Intelligenzbestien aus der Dogmatiker-Fraktion.

2.2.1 Stimmt. Niemand, aber auch wirklich niemand hat das Gegenteil behauptet. Ergo: 2. Strohmann

2.2.2 Es fordert übrigens kein Klimaschützer und kein Wissenschaftler, den CO2-Anteil in der Atmosphäre auf Null zu drücken.

2.2.3 Es besteht sogar nicht einmal die Forderung, den CO2-Anteil auf den Jahrtausende lang konstanten Anteil von 280 ppm zu reduzieren.

Ergo: Entgegen der in dieser banalen Bemerkung mitschwingenden Implikation geht es überhaupt nicht um das Drücken des CO2-Atmosphären-Anteils auf Null, sondern darum, die menschengemachten CO2-[u.a. Treibhausgas-]Emissionen durch Stromversorgung, Industrie, Haushalte und Transport etc. in absehbarer Zeit auf Null zu reduzieren, damit der CO2-Anteil nicht signifikant über 420 ppm steigt. Dabei ist jedem seriösen Wissenschaftler klar, dass es nicht nur um CO2 geht, sondern auch um Methan, Stickoxyde und andere aus mind. 3 Atomen bestehende Moleküle (z.B. FCKW), die Strahlung im IR-Spektrum kontinuierlich absorbieren und reemittieren sowie andere Faktoren wie z.B. Waldrodungen.

2.3 >> CO2 ist nicht Ursache, sondern Folge der Klimaerwärmung - das zeigt die Vergangenheit.

2.3.1 Unzulässige Verallgemeinerung

Dieses Argument ist von ähnlicher "logischer Brillanz" wie Folgendes: Jahrtausende zurückliegende Waldbrände waren sämtlich natürlichen Ursprungs "Also" könne der aktuelle Waldbrand nicht Brandstiftung - somit nicht menschengemacht - sein.

2.3.2 CO2 als Verbrennungsprodukt

Bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht CO2. Das ist eine chemisch unvermeidbare Tatsache. Der jährliche Verbrauch fossiler Energieträger ist weitestgehend bekannt2 - ebenso die bei der Verbrennung entstehende CO2-Menge: D.h. dass die Ursache von rund 42 Milliarden Tonnen (Gt) CO2 (Stand: 2018) - pro Jahr, Tendenz: weiter steigend - menschengemacht und nicht natürlichen Ursprungs bzw. Folge der Klimaerwärmung ist, kann nicht ernsthaft in Abrede gestellt werden. Dieser Sacherhalt ist über jeden begründeten Zweifel erhaben.

2.3.3 Natürliche Ursachen? Welche denn?

Über das Stadium, die Klimaerwärmung an sich zu leugnen, sind selbst die meisten notorischen Realitätsverweigerer angesichts erschlagender Fakten hinaus. Wenn aber die aktuelle Klimaerwärmung nicht Folge menschengemachter Treibhausgase (und z.B. Wälderrodung) sein soll, so stellt sich die Frage: was soll[en] denn dann angeblich die natürliche[n] Ursache[n] sein?

2.3.3.1 Sonnenintensität/-aktivität?

Nein! und Nein!

2.3.3.2 Milanković-Zyklen?

Nein!

2.3.3.3 Vulkanische Aktivitäten?

Nein und Nein!

Warum kommt da aus dem Dogmatiker-Lager entweder gar nichts, oder es kommen längst widerlegte Behauptungen wie "Die Sonne ist Schuld" oder andere substanzlose Pseudobegründungen, die keiner kritischen wissenschaftlichen Belastung Stand halten?

III FAZIT

Die gegen einen Handlungsbedarf bei der anthropogene Klimaerwärmung gerichteten Einwände "CO2 ist aber nicht giftig / wird von Pflanzen benötigt" besitzen im Kontext etwa die gleiche argumentative Überzeugungskraft wie "Aber die Erde dreht sich doch um die Sonne".

Manch einer mag einwenden: Dies waren jetzt aber keine Widerlegungen, welche besonderer Intelligenz bedurften. Ausgenommen 1.1 und 2.3.3 ließen sie sich sogar als trivial bezeichnen.

Stimmt! Aber dies macht es doch nur umso schlimmer für diejenigen abergläubischen Dogmatiker, die sich dieser banalen Erkenntnis zum Trotze nicht zu schaden waren und sind, abermals Zeugnisse derart abgründiger Denkfaulheit in die Welt zu tröten.

Dies ist nun schon der dritte Artikel, welcher das intellektuelle Totalversagen gewisser Dogmatiker thematisiert. Könnte sich in diesem beschämenden Sachverhalt womöglich ein Muster andeuten? Denkfaulheit mag nicht zwingend nötig für Dogmatismus sein - aber es hilft ungemein?!

Fällt die beweisbar von der fossilen Industrie (Ölkonzerne & Kohleindustrie) per Lobbyorganisationen und deren Maulhuren seit Jahrzehnten betriebene Desinforrmation insbesondere bei schlicht gestrickten Zeitgenossen auf fruchtbaren Boden, wo die bestimmungsgemäße Verwendung der Masse zwischen den Ohren3 alles andere als en vogue ist?

Jede Propaganda ist so gefährlich wie die Dummheit, auf die sie trifft.

Serdar Somuncu

3.1 Disclaimer

Die Vorwürfe richten sich ausdrücklich nicht pauschal gegen alle Pseudo-Skeptiker (siehe 1.1) eines anthropogenen Klimawandels, sondern ausschließlich diejenigen, welche wenigstens einen der o.g. Aspekte oder Titulierungen in die Debatte einführ[t]en.

Der Autor ist Dipl-Ing. Maschinenbau, Jahrgang 64. Er ist weder direkt noch indirekt Nutznießer einer Energiewende oder Klimaforschung (außer in der Weise, wie alle Menschen von einer gesünderen, weniger belasteten Umwelt sowie preiswerteren, zuverlässigeren und sichereren Energieversorgung einer hinreichend kompetenten Energiewende profitieren würden).