Seite 3: Dem deutschen Kino ist so ein Film in Jahrzehnten nicht geglückt

12 Millionen Menschen gingen in Frankreich in den ersten Teil der Reihe, immerhin rund vier Millionen besuchten ihn auch in Deutschland. Es ist bemerkenswert, dass diese Filme außer in ihrem Heimatland nirgendwo sonst so erfolgreich sind, wie in Deutschland.

Das ist zum einen der besonders guten Arbeit des Verleihs neue Visionen geschuldet; zum anderen aber vielleicht doch auch der Tatsache, dass sich wenige Nationen an Frankreich derart abarbeiten, wie die Deutschen. Und dass die Verwandtschaft allen Unterschieden zum Trotz eben tiefer ist, als beide Seiten wahrhaben möchten.

Dem deutschen Kino ist so ein Film in Jahrzehnten nicht geglückt: Auch "Willkommen bei den Hartmanns" ist im Vergleich spießig und langweilig.

"Monsieur Claude 3", den wieder Philippe de Chauveron inszenierte, ist viel besser als die deutlich schwächere Fortsetzung 2019.

Handwerklich und stilistisch betrachtet ist dies über weite Strecken ein gut gemachter, kurzweilig erzählter Film, eine in sich runde Mainstream-Komödie, die auch an der Kinokasse gut funktionieren dürfte.

Damit ist dieser Film jenseits gewisser Einwände und des Unbehagens aller Gutmenschen dieser Erde genau das, was das Kino gerade in Zeiten seiner schweren Post-Corona-Depression braucht. Ein Kassen-Booster.