Von Kohlebaggern bis Kalifornien: Nach uns die Sintflut
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Energie und Klima – kompakt: In Lützerath wird geräumt, um Braunkohle abzubaggern. Wissenschaftler warnen vor dem Bruch des Pariser Klimavertrags. In Kalifornien wütet derweil die nächste Extremwetter-Katastrophe.
Während der Klimawandel keine Pause macht, wie von Australien über Indonesien und Kalifornien bis in den Kongo die Menschen dieser Tage zu spüren bekommen, will Deutschland weiter Kohle abbaggern. Ausgerechnet Braunkohle, jenen fossilen Brennstoff, der den geringsten Energiegehalt hat und daher die höchsten Treibhausgasemissionen pro erzeugter Kilowattstunde verursacht.
Wie berichtet, hat die Polizei mit der Räumung des Protestcamps in Lützerath begonnen, in jenem umkämpften kleinen Weiler im rheinischen Braunkohlerevier, der nun dem Tagebau Garzweiler 2 geopfert werden soll. Das Portal Netzpolitik schreibt über eine massive Behinderung der Presse durch von Polizei und RWEs Security-Personal. Es habe sogar Übergriffe auf Medienvertreterinnen und -vertreter gegeben.
Am gestrigen Mittwoch wurde der schwarz-grünen Landesregierung und dem grünen Wirtschaftsministerium in Berlin außerdem zum wiederholten Male vorgerechnet, dass es bei der unter Lützerath liegenden Braunkohle nicht um Versorgungssicherheit gehen kann. Das Verbrennen der Kohle würde vielmehr bedeuten, dass Deutschland seine mit der Pariser Klimaübereinkunft übernommenen Verpflichtungen grob verletzt. So wird sich die globale Erwärmung nicht auf die kritischen 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzen lassen.
Über 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten das, wie ebenfalls berichtet, in einem offenen Brief dargelegt. Unterschrieben haben unter anderem auch Professorinnen und Professoren wie Stefan Rahmstorf und Wolfgang Lucht vom Potsdam Institut für Klimafolgen Forschung, Volker Quaschning von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Antje Bruns von der Universität Trier, Mojib Latif vom Geomar – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Jelle Bijma vom Alfred-Wegener-Institut – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Aletta Bonn von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Unterdessen halten im US-Bundesstaat Kalifornien die extremen Niederschläge und Überschwemmungen an, wie unter anderem die britische Zeitung Guardian berichtet. Es sei eine unbarmherzige Folge von Stürmen, die den Westküstenstaat durchschütteln. Mindestens 17 Menschen seien bereits gestorben, darunter auch zwei Obdachlose, die in ihren Zelten von umfallenden Bäumen erschlagen wurden.
Für mehr als 100.000 Kalifornier ist die Stromversorgung unterbrochen. Zehntausende sind zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden, schreibt die Zeitung. Ganze Dörfer sind überschwemmt, manche Straße durch Steinstürze und Schlammlawinen versperrt oder durch Unterspülung unpassierbar.
Kalifornien wird seit Jahren von einer Abfolge von Dürren, extremen Waldbränden und ebenso extremen Niederschlägen heimgesucht, die einander verstärken. Dürren befördern die Waldbrände, die wiederum die schützende Vegetation zerstören und die Erosion erleichtern. Kommt es zu extremem Regen, bevor Gras und Unterholz sich erholt haben, werden Erdrutsche umso wahrscheinlicher.
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