Warum Bürgerräte eine Demokratie bereichern können
Seite 3: Kritische Begleitung
Für eine optimale Arbeit braucht es deshalb eine kritische Begleitung des Prozesses. Dazu gehört, auf die Einhaltung der inzwischen etablierten Qualitätsstandards zu achten und die möglicherweise vorhandenen Eigeninteressen von professionellen Beteiligten genau im Blick zu behalten.
Schon heute lässt sich daher sagen, dass ein zweiter Bürgerrat des Bundestags von anderen Firmen organisiert werden muss als der jetzige. Es braucht auch hier die Vielfalt, es darf kein Dauergeschäft einiger weniger Protagonisten werden, die sich damit zwangsläufig von der Politik als Auftraggeber abhängig machen würden.
Die jetzigen Akteure sind ein eingespieltes Team, wogegen nichts zu sagen ist. Aber da es genügend Player auf dem Markt gibt, muss schon im Vorfeld jeder Anflug von Verbandelung und Gefälligkeit vermieden werden.
Das zur Verfügung gestellte Budget von bis zu drei Millionen Euro pro Bürgerrat eröffnete dabei übrigens locker die Möglichkeit, künftig zwei Bürgerräte parallel zum selben Thema beraten zu lassen und beide von verschiedenen Dienstleistern (mit durchaus auch verschiedenen Herangehensweisen) durchführen zu lassen. Schließlich sind Ergebnisse genau dann valide, wenn sie von den handelnden Personen unabhängig sind.
Offenlegung: Der Autor schreibt seit 30 Jahren zu Demokratie und ist gelegentlich auch beruflich in Bürgerbeteiligungsverfahren aktiv. Von den am neuen Bürgerrat Ernährung beteiligten Institutionen kennt er zahlreiche Protagonisten persönlich. An allen bisherigen bundesweiten Bürgerräten hat er jedoch nur beobachtend als Berichterstatter teilgenommen. Mehr dazu unter www.aleatorische-demokratie.de
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