Seite 2: Windräder töten Wale

Wir werden sofort alle Plünderungen und Diebstähle stoppen. Ganz einfach: Wer einen Laden ausraubt, muss damit rechnen, beim Verlassen des Ladens erschossen zu werden.

Im Oktober warnte Trump seine Anhänger, Biden werde Amerika in den Zweiten Weltkrieg führen.

Er hat auch behauptet, dass die Hisbollah, die vom Iran unterstützte militante Gruppe, "sehr schlau" sei. Dass Wale von Windrädern getötet werden. Dass er im Jahr 2020 alle 50 Bundesstaaten gewann.

Dass er Barack Obama 2016 besiegt hat. Dass der scheidende Vorsitzende der Generalstabschefs in den USA hingerichtet werden sollte. Dass das Mutterunternehmen von MSNBC sich des Verrats schuldig gemacht hat und dafür "bezahlen" wird. Und dass er nur am "ersten Tag" einer neuen Amtszeit ein Diktator sein wird.

Rachegelüste

Der aufschlussreichste Beweis für Trumps zunehmende Demenz sind seine paranoiden Rachegelüste, auf denen er nun seine gesamte Kampagne ausrichtet.

Am 11. November versprach er vor einer Menge von Anhängern in Claremont, New Hampshire:

Wir werden die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und die linksradikalen Schläger ausrotten, die wie Ungeziefer in unserem Land leben, die lügen, stehlen und bei Wahlen betrügen und alles Mögliche tun werden – sie werden alles tun, ob legal oder illegal, um Amerika zu zerstören und den amerikanischen Traum zu zerstören.

Alte Nachrichten?

Sind das die Worte eines vernünftigen Menschen? Oder die eines alternden, paranoiden Größenwahnsinnigen? Auch wenn unklar ist, zu welcher Kategorie Trump gehört, sollte diese Frage nicht im Mittelpunkt der Berichterstattung über seine Kampagne zur Wiederwahl stehen?

Wenn ich Medienvertreter frage, warum sie nicht über die zunehmenden Anzeichen von Trumps Demenz berichten, sagen sie, das seien "alte Nachrichten".

2017 kamen immerhin 27 Psychiater, Psychologen und andere Fachleute für geistige Gesundheit in The Dangerous Case of Donald Trump zu dem Schluss, dass Trumps geistige Gesundheit eine "klare und gegenwärtige Gefahr" für die Nation darstellt.

Geistige Unzurechnungsfähigkeit?

Mitglieder von Trumps eigenem Kabinett – entsetzt über die Gewalt im Kapitol am 6. Januar 2021 und Trumps fehlendes Engagement, diese zu stoppen – erörterten, ob sie sich auf den 25. Verfassungszusatz berufen sollten, um ihn wegen geistiger Unzurechnungsfähigkeit seines Amtes zu entheben.

Aber nur weil Trump in der Vergangenheit psychische Instabilität gezeigt hat, sind seine psychischen Probleme jetzt, da er sich um die Wiederwahl bewirbt, nicht weniger relevant. Sie sind sogar noch relevanter. Er scheint noch wahnhafter und verwirrter zu sein als zuvor.

Wenn Bidens Alter Relevanz hat, warum dann nicht auch Trumps Alter und sein offensichtlicher geistiger Verfall?

Biden mag manchmal gebrechlich erscheinen, aber er ist rational. Die zunehmenden Beweise für Trumps Demenz und Paranoia stellen dagegen eine potenzielle Gefahr für die Zukunft Amerikas dar – falls er wiedergewählt wird. Zumindest sollten die Medien dem nachgehen und darüber berichten.

Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit US-Nachrichtenportal Common Dreams. Das englische Original findet sich hier. Übersetzung: David Goeßmann.