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Watergate-Einbrecher: Das geheimnisvolle Leben des "American Spy" E. Howard Hunt

E. Howard Hunt, Schriftsteller und zugleich bei der CIA. Ein schillerndes Leben im tiefen Staat der USA. Bild: US Government

Howard Hunt organisierte für die CIA Staatsstreiche, brach ins Watergate Hotel ein, verfasste Spionageromane und raunte zum Kennedy-Attentat. Seine Biografie: Eine Reise in den „Deep State“ der USA. (Teil 1)

Vor 50 Jahren, in der Nacht zum 17. Juni 1972, nahmen verdeckte Polizisten fünf Personen im Watergate-Gebäude fest, die fachmännisch in die Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei eingedrungen waren. Die in Anzügen gekleideten und mit viel Bargeld ausgestatteten Einbrecher hatten kaum einen Diebstahl im Sinn, sondern wollten Akten fotografieren und modernste Telefonwanzen platzieren. Die Namen in den Ausweisen der Männer waren falsch, ihre tatsächlichen Biographien, die Stück für Stück ans Licht kam, spektakulärer, als man es sich ausdenken könnte.

Ex-Marine Frank Sturgis hatte einst Revolutionär Fidel Castro im Auftrag der Central Intelligence Agency (CIA) persönlich mit Waffen versorgt und in der Sierra Maestra als Ausbilder unterstützt. Nach der Revolution sollte er für Castro gegen die Glücksspielmafia ermitteln, die auf Kuba Geld gewaschen hatte. Nachdem Castro jedoch die nationalistische Revolution in eine sozialistische umdeutete, sah sich der CIA-Mann betrogen und warb dessen Personal ab.

Als Eisenhowers damaliger Vizepräsident Richard Nixon 1959 der CIA grünes Licht für einen Staatsstreich gab, hatte Sturgis in Kooperation mit der Mafia persönlich Castros deutsche Freundin Marita Lorenz für einen Mordanschlag mit Giftpillen angeworben. Sturgis rekrutierte im Raum Miami Exilkubaner für CIA-gesteuerte Invasion in der Schweinebucht, die als innerkubanische Konterrevolution erscheinen sollte.

Als das Unternehmen 1961 unter der Regierung Kennedy durchgeführt wurde, scheiterte der Staatsstreich jedoch infolge Verrat und schlechter Planung kläglich. Die CIA-Leute und Exilkubaner gaben John F. Kennedy die Schuld, da dieser plangemäß Luftunterstützung durch das US-Militär auch dann verweigerte, als die Krieger in schwere Bedrängnis gerieten. Sturgis gehörte auch zur Operation 40, die Mordkommandos gegen Castro organisiert hatte.

Drei weitere Einbrecher erwiesen sich als Exilkubaner ebenfalls aus den Tagen der Schweinebucht, die fortan für die CIA schmutzige Aufträge erledigten. Eugenio Rolando Martínez soll für die CIA häufig verdeckt nach Kuba gereist sein und fungierte beim Einbruch als Fotograf. Virgilio R. "Villo" González hatte im Jahr nach der Kubakrise auf der Insel nach sowjetischen Überläufern gefahndet. Als versierter Schlossknacker hatte er die Bürotür mit eigens aus Miami beschafftem Spezialgerät geöffnet. Bernard Barker hatte in Diktator Batistas Geheimpolizei gearbeitet, die für ihre Brutalität bekannt war. In der CIA arbeitete er als rechte Hand eines Schattenmannes, den die Exilkubaner als "Ernesto" kannten.

Im Gegensatz zu den vier Schweinebucht-Veteranen hatte James W. McCord Jr. jahrzehntelang eine hochoffizielle Position in der CIA bekleidet: Noch zwei Jahre zuvor hatte McCord die Abteilung für Personenschutz geleitet, die als eine Art innere Polizei der CIA fungierte. Zu seinen Aufgaben hatten u.a. die Vertuschung der Affäre um den Tod des Biowaffen-Spezialisten Frank Olson (MKUltra) gehört, sowie etliche Einsätze im Ausland. Sein sensibles Geheimwissen umfasste die Verhöre etlicher Mitarbeiter, an deren Gesinnung Zweifel aufkamen. Offiziell war er inzwischen aus dem Dienst ausgeschieden.

Die CIA stritt jeglichen Kontakt mit den Einbrechern nach deren Ausscheiden aus der CIA ab. Tatsächlicher aber hatte CIA-Direktor Richard Helms persönlich McCord bei der Beschaffung der für Watergate erforderlichen modernen Abhörtechnik unterstützt. McCord berichtete persönlich an Tom Karamessiness, den damaligen Direktor der CIA-Abteilung für Pläne, intern "Dirty Tricks Department" genannt.

Barkers langjährigen Vorgesetzten "Ernesto" konnten die Polizisten am Tatort nicht bemerken. Dieser hatte die Operation mit dem Wahlkämpfer Gordon Liddy aus einem Versteck im gegenüberliegenden Motel mit dem Feldstecher kontrolliert. Bereits seit Wochen waren dort die Signale zuvor platzierter Wanzen in als Koffer getarnten Geräten aufgefangen worden. Doch Initialen "HH" seines Klarnamens nebst Telefonnummer fanden sich in Barkers und Martinez Notizbuch [1] und führte zu einem Schattenmann, dessen Biographie ihresgleichen sucht: E. Howard Hunt.

Agent für alle Fälle

Der 1918 in New York geborene Everette Howard Hunt jr. war im Zweiten Weltkrieg dem Kriegsgeheimdienst Office for Strategic Studies (OSS) zugeteilt worden, wo er eine Ausbildung im Knacken von Schlössern und Codes sowie im Nahkampf erhielt. Nach dem Krieg gewann Hunt ein Stipendium für Literatur. Da seine Versuche als Drehbuchautor für Hollywood scheiterten, hielt sich Hunt in der Organisation des Marshall-Plans über Wasser.

1950 heuerte er bei der 1947 gegründeten CIA an und baute deren Station in Mexiko City auf, die neben Berlin und Wien als Hauptstadt der Spione galt. Dort gründete Hunt antikommunistische Frontgruppen, verwanzte Botschaften und infiltrierte die Kommunistische Partei Mexikos. Damals rekrutierte er den später höchst erfolgreichen konservativen Schriftsteller William F. Buckley jr., mit dem ihn lebenslang eine Freundschaft verband.

Im Rahmen der psychologischen Kriegsführung der CIA organisierte Hunt über den Marshall Fund die verdeckte Finanzierung der Zeichentrick-Verfilmung von George Orwells "Animal Farm" (1954), um plakativ den Kommunismus als Lebenslüge zu entlarven [2].

Hunt arbeitete im "Dirty Tricks Department" der CIA. Er wirkte 1954 am erfolgreich inszenierten Staatsstreich in Guatemala mit, bei dem die Weltpresse trickreich mit fingierten Beweisen gefüttert wurde. Nutznießer war die United Fruit Company gewesen, die 95 Prozent von Guatemalas Wirtschaft kontrollierte. Anwälte und Mitaktionäre der United Fruit Company waren CIA-Chef Allen Dulles und Außenminister John Foster Dulles, die in der Regierung Eisenhower das Kabinett kontrollierten. John Foster Dulles, dessen Anwaltskanzlei für die US-Industrie das Auslandsgeschäft organisiert, kontrollierte sowohl die Republikanische Partei als auch das Kabinett Eisenhower. Auch Allen Dulles sah sich stets als über seinen Präsidenten stehend.

In der CIA schloss Hunt 1957 enge Freundschaft mit Richard Helms. Der Karriere-Geheimagent sprach fünf Sprachen fließend, hatte u.a. in Deutschland studiert und als Journalist einmal Hitler interviewt. Im Zweiten Weltkrieg fungierte Helms im Kriegsgeheimdienst als rechte Hand von Allen Dulles und behielt diese Position auch in der von Dulles aufgebauten CIA bei.

Hunt traf Vizepräsident Nixon erstmals 1958 persönlich, bei einer Südamerikareise fungierte er für ihn als Übersetzer. Als CIA-Direktor Allen Dulles 1959 seine Memoiren "The Craft of Intelligence" zu Papier brachte, unterstützte ihn der schriftstellerisch begabte Hunt.

Nach dem Muster der erfolgreichen Staatsstreiche in Guatemala und im Iran wollte Vizepräsident Nixon auch auf Kuba wieder ein US-freundliches Regime installieren. Als "Eduardo" spielte Hunt in Miami eine führende Rolle beim Aufbau exilkubanischer Oppositionsgruppen sowie einer Geheimarmee. Seine Freundschaft mit Exilkubanern stand für ihn nicht im Widerspruch zu seinem tief verwurzelten Rassismus, den er lebenslang pflegte. Im Vertrauen auf Hunt, der sich auf Kennedy berief, gingen viele der ca. 1.300 Exilkubaner in der Schweinebucht in Gefangenschaft oder Tod. Hunt sah sich und die Kubaner von Kennedy verraten.

Nach dem epochalen Fehlschlag mussten etliche Direktoren die CIA verlassen. Hunt wurde lediglich von den Kuba-Programmen abgezogen. Sein Kollege William King Harvey, Leiter des Secret Teams für schmutzige Sachen wie politischen Mord, wurde während Kubakrise nach einem Wutausbruch gegen Kennedy nach Europa versetzt (William King Harvey und die Lizenz zum Töten [3]).

"Raketen in Höhlen"

Auch nach der Kubakrise übte Helms, der inzwischen das Dirty Tricks Department leitete, auf die Kennedys psychologischen Druck aus. So lancierte er in den Medien die Verschwörungstheorie, die Sowjets hätten ihre Nuklearraketen nicht vollständig abgezogen, sondern heimlich in Höhlen eingelagert. Als "Zeugen" dienten von der CIA organisierte Exilkubaner (Operation AMSPELL).

Das Pentagon präsentierte dem Präsident geschlossen einen Katalog an Kriegslisten, mit dem der Öffentlichkeit gegenüber durch inszenierte Terroranschläge ein Vorwand für einen militärischen Angriff auf Kuba vorgetäuscht werden sollte (Der General mit dem Knall [4]). Nach offizieller Geschichtsschreibung wurde die sogenannte Operation NORTHSWOODS nie umgesetzt.

Der mit Dulles befreundete Millionär und Abenteurer William Pawley jedoch, der als Eigentümer einer scheinbar zivilen Lufttransportfirma der CIA fungierte, bezahlte ein solches Unternehmen. Ein Geheimkommando sollte für einen Bericht eines LIFE-Journalisten vier russische Militärtechniker auf Kuba entführen, die dann in einer Pressekonferenz als "Beweis" für den Verbleib russischer Raketen vorgeführt werden sollten. Pawley hoffte, dass Kennedy so zum konventionellen Krieg gegen Kuba gezwungen wäre. Das Team versuchte mit einem Schnellboot anzulanden, jedoch wurde keiner der Kämpfer wieder lebend gesehen.

Kennedy blieb jedoch wie bereits in der Schweinebucht gegenüber Pentagon und CIA standhaft. 1963 wurde John F. Kennedy in Dallas erschossen. Noch am selben Tag meldeten sich bei der Presse Zeugen aus dem Raum Miami, die Lee Harvey Oswald als kubafreundlichen Kommunisten präsentierten. Wie man heute weiß, waren sämtliche Zeugen hierfür Agenten der CIA gewesen, die etwa in Miami sowohl Castro-freundliche Gruppen als auch Exilkubaner kontrollierten. Entgegen den Beteuerungen, Oswald sei der CIA unbekannt, ließ sich der Leiter der CIA-Gegenspionage James Jesus Angleton bereits seit vier Jahren Akten über Oswald persönlich vorlegen (500.000 US-Dollar für einen toten Agenten [5].

In seinen Reden vor Alumni und Veteranen hielt Hunt nach wie vor Tiraden gegen den toten JFK. Den Mord am Präsidenten pries Hunt als poetische Gerechtigkeit, denn auch Kennedy habe politischen Mord an Castro befohlen. Sturgis propagierte, Castro stecke hinter dem Kennedymord und habe den Gegner als erster erwischt.

Fiktion und Desinformation

Statt Regierungen zu stürzen, betreute Hunt fortan die verdeckte Förderung von Literatur für die heimische Propagandafront (Deutsche Künstler und Journalisten als "IM" der USA? [6]). Als Präsident Johnson Helms als neuen CIA-Direktor in Betracht zog, erfuhr es dessen Freund Hunt als erstes.

Voller Neid sah die CIA auf die britischen Kollegen, die sich im Glanz eines literarischen Geheimagenten sonnten. Commander Ian Fleming hatte während des Zweiten Weltkriegs den USA beim Aufbau des Kriegsgeheimdienstes OSS geholfen. Während Flemings eigenen Operationen der Erfolg offenbar versagt blieb, gelangen sie der Romanfigur James Bond spielend. Seinem Freund Allen Dulles hatte Fleming mit "Felix Leiter" ein Denkmal gesetzt. John le Carré hingegen ließ die CIA ein ums andere Mal schlecht aussehen.

Um das beschädigte Image der CIA aufzubessern beauftragte Helms Hunt mit einer US-amerikanischen Antwort auf Bond. Unter einem Vorwand schickte er Hunt für ein Jahr Kreativurlaub nach Spanien. Insgesamt verfasste Hunt 50 Spionageromane mit der Hauptfigur "Peter Ward" unter dem Pseudonym "David St. John".

Schriftsteller in Führungspositionen der CIA waren nichts ungewöhnliches. James Jesus Angleton etwa hatte einst das Literaturmagazin der Universität von Yale editiert, auch Cord Meyer war ein begabter Autor. Doch trotz freundschaftlicher Kontakte zwischen Helms und Hollywood-Größen lehnte man das Material als zu dürftig ab. Einem Kritiker fiel zudem auf, dass die Anschrift von "David St. John" mit der von Hunt übereinstimmte …

Hunt kehrte 1965 mit seiner Familie nach Washington zurück und kaufte eine Pferderanch, die sie Witches Island nannten. Als seine Töchter einen schweren Autounfall erlitten, machte Freund Helms CIA-Gelder für die Kosten für ärztliche und psychologische Behandlung locker. Hunt fütterte als Ghostwriter den bekannten Times-Kolumnisten Cy Sulzberger mit Gerüchten über sowjetische Geheimagenten, die als Journalisten und Diplomaten posierten.

Bereits genau einen Monat nach den Schüssen in Dallas hatte Ex-Präsident Harry Truman in der Washington Post gefordert [7], die CIA wieder auf das Sammeln von Informationen zu begrenzen, und damit Insidern seine Sicht auf das Attentat deutlich kommuniziert. Die Kritik am von Allen Dulles kontrollierten Warren-Report, der den Kennedy-Mord faktenwidrig dem angeblichen Alleintäter Oswald zuschrieb, lebte insbesondere durch den Prozess des Bezirksstaatsanwalts von New Orleans gegen den CIA-Agenten Bertrand Clay Shaw wieder auf.

Als Gegenmaßnahme ließ Helms 1967 einen Argumentationsleitfaden verfassen, mit dem CIA-Partner Zweifler als "Verschwörungstheoretiker" diskreditieren sollten (50 Jahre "Verschwörungstheoretiker" [8]. 1968 arbeitete Hunt an einer Schmutzkampagne gegen Robert Kennedy, der seinem Bruder in das Präsidentenamt nachfolgen und zweifellos die Untersuchung des Jahrhundertmords überprüfen wollte. Noch im selben Jahr wurde auch er erschossen. 1968 ging Hunt erneut nach Europa, wo er die Kommunistische Partei beobachten und Gegenspionage betreiben sollte.

Hunt hoffte, dass eine Enthüllung von Kennedys Rolle in der Schweinebucht dem neuen Präsident Nixon helfen könnte, der laut Hunt die bessere Figur gemacht hatte. Helms hatte stets seine schützende Hand über Hunt gehalten, etwa gegen Proteste, dass Hunt seine Romane nicht mit der Zensurabteilung der CIA abzustimmen pflegte. Als Hunt unter dem Pseudonym "Edward J. Hamilton" seine Sicht auf die Invasion in der Schweinebucht und die Billigung von Attentaten veröffentlichen wollte, hatte er den Bogen jedoch überspannt. Hunts Obsession für die Bay-Of-Pigs-Angelegenheit machten ihn für den Geheimdienst untragbar – so zumindest kommunizierte Helms den offiziellen Abschied seines engen Freundes aus der CIA.

Public Relations und geheime Inlandsüberwachung

Helms brachte Hunt in der PR-Firma Mullen Company unter – in Wirklichkeit eine langjährigen Kooperationspartnerin der CIA, die unter anderem Oswalds Fair Play for Cuba Committee lanciert hatte. Mullen besorgte inzwischen die Öffentlichkeitsarbeit für den patriotischen Milliardär Howard Hughes, der für die CIA Spionagesatelliten baute und ihr Geheimprojekte wie das Azorian Project finanzierte (Spione beim Angeln [9]).

Von Hunts Platzierung in der Mullen Company versprach sich Helms auch Informationen über den eigenwilligen Schattenmann Robert Maheu. Der einstige FBI-Mann hatte in den 1950er Jahren eine Privatdetektei gegründet und für die CIA heikle Aufträge etwa auch im Inland übernommen, wo die CIA offiziell nicht operieren durfte. Nixon hatte als Eisenhowers Vizepräsident 1954 die CIA damit beauftragt, Milliardär Aristoteles Onassis bei den Saudis in Misskredit bringen, um Onassis Monopol für dessen Tankerflotte zu sabotieren.

Für die Ausführung der Schmutzkampagne mit fingiertem kompromittierendem Material hatte man Maheu besorgt. Der umtriebige Privatdetektiv hatte für die CIA die Kontakte zu den Mafiosi Sam Giancana und Johnny Roselli arrangiert, um Castro zu ermorden. Zwar konnte die CIA Kontakte zu Maheu abstreiten, allerdings setzte der Detektiv durch, dass Washington Druck auf die Justiz ausübte, wenn seine Handlanger aufflogen.

Als Roselli eine Abschiebung nach Italien drohte, hatten Roselli und Maheu die CIA erfolgreich zur Intervention erpresst. Zur Desinformation produzierte Maheu u.a. fingiertes Kompromat, um Personen in Misskredit zu bringen. Maheu war inzwischen Handlanger des zurückgezogenen lebenden Milliardärs Howard Hughes, mit dem Maheu ausschließlich über eine Sprechanlage kommunizierte.

Richard Nixon, selbst in Verschwörungen verstrickt, war als Verschwörungstheoretiker nicht weniger begabt. So verstand er die Friedensbewegung und Gegenkultur nicht und wähnte dahinter verdeckten Einfluss aus dem Ausland. Die Gruppe Weather Underground verübte zwar Bombenanschläge gegen Regierungsgebäude, die gegen die Angriffskriege der USA in Indochina gerichtet waren. Es kam aber zu keinen Todesfällen, da die Anschläge oft angekündigt wurden und zur Evakuierung aufgerufen wurde.

Zu Beginn seiner Administration sollten die Bemühungen bei der zum Teil ohnehin verfassungswidrigen Inlandsüberwachung der verschiedenen Behörden gebündelt werden. Die heimliche Transformation zum verdeckten Polizeistaat scheiterte ausgerechnet an Jay Edgar Hoover, der hierzu auf schriftlicher Verantwortungsübernahme der von ihm als problematisch gekennzeichneten Aspekte durch Nixon bestand. Der sogenannte Huston-Plan war damit nach fünf Tagen Geschichte – vorläufig (Die Black Bag Jobs des Richard Nixon [10]. Tatsächlich aber markierte der Plan zur Überwachung amerikanischer Bürger den Beginn der Watergate-Affäre.

Teil 2: Verwanzte Demokratie: Wie die Watergate-Verschwörung die USA erschütterte [11]


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[1] https://allthatsinteresting.com/wordpress/wp-content/uploads/2020/03/hunt-barker-address.jpg
[2] https://spyscape.com/article/spy-tricks-the-cia-mission-to-turn-orwells-animal-farm-into-cold-war-weapon
[3] https://www.heise.de/tp/features/Der-amerikanische-James-Bond-liquidierte-nicht-nur-auslaendische-Staatschefs-3453935.html
[4] https://www.heise.de/tp/features/Der-General-mit-dem-Knall-3382074.html
[5] https://www.heise.de/tp/news/500-000-fuer-einen-toten-Agenten-4000910.html
[6] https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Kuenstler-und-Journalisten-als-IM-der-USA-3408894.html
[7] http://www.maebrussell.com/Prouty/Harry%20Truman's%20CIA%20article.html
[8] https://www.heise.de/tp/news/50-Jahre-Verschwoerungstheoretiker-3674427.html
[9] https://www.heise.de/tp/features/Spione-beim-Angeln-3385417.html
[10] https://www.heise.de/tp/features/Die-Black-Bag-Jobs-des-Richard-Nixon-4797514.html
[11] https://www.heise.de/tp/features/Verwanzte-Demokratie-Wie-die-Watergate-Verschwoerung-die-USA-erschuetterte-7143891.html