Welche Rolle Elon Musk bei Trumps Comeback spielte – und wie er nun belohnt wird
Elon Musk setzte alles auf Trump ‒ und gewann. Der Tech-Milliardär spendete üppigst für den Wahlkampf und trat mit Trump auf. Wird sich das Engagement auszahlen?
Der Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen am Dienstag könnte weitreichende Folgen für Tesla-Chef Elon Musk und seine Unternehmen haben. Als zweitgrößter privater Unterstützer Trumps steht der Milliardär nun im Rampenlicht.
Wie CNN berichtet, spendete Musk bisher rund 119 Millionen Dollar an ein von ihm gegründetes Komitee zur Unterstützung Trumps. Damit war der Milliardär nach Timothy Mellon der zweitgrößte Geldgeber von Trump.
Der Tech-Unternehmer trat nicht nur bei Wahlkampfveranstaltungen auf, sondern führte auch ein viel beachtetes Interview mit Trump auf seiner Social-Media-Plattform X. In seiner Siegesrede sparte Donald Trump denn auch nicht mit Lob, mit dem er Elon Musk förmliche überschüttete. Trump nannte Musk einen "neuen Star" und ein "Supergenie".
Marktreaktion positiv
Nach Schätzungen von Forbes beläuft sich Musks Nettovermögen Anfang Mittwoch auf 264,7 Milliarden Dollar, womit er der reichste Mensch der Welt ist.
Die ersten Reaktionen der Märkte auf die Wahl von Donald Trump waren denn auch teils enthusiastisch. Die Tesla-Aktien stiegen am frühen Mittwoch um 12 Prozent – allerdings nur im vorbörslichen Handel. Dadurch erhöhte sich der Wert von Musks direktem Aktienbesitz um mehr als zwölf Milliarden Dollar; rein theoretisch eine Rendite von unglaublichen 10.000 Prozent auf seine Wahlkampfspende.
Doch die politische Börse hat kurze Beine, heißt es. Und Trumps Präsidentschaft könnte für Tesla sowohl Vor- als auch Nachteile bringen.
Vor- und Nachteile für Tesla
Trump hat sich offen gegen Elektrofahrzeuge ausgesprochen und behauptet, sie seien zu teuer, hätten eine zu geringe Reichweite und würden Arbeitsplätze und die amerikanische Automobilindustrie zerstören. Doch könnte die nun erwartete Reduzierung staatlicher EV-Förderungen Tesla sogar nutzen. Musk selbst hatte bereits gefordert, die Subventionen für Stromer zu streichen.
Andererseits könnte Trump eher grünes Licht für Musks echte selbstfahrende Fahrzeuge geben. Das könnte auch einer möglichen Flotte sogenannter Robotaxis Auftrieb verleihen, die Fahrten ohne jeden Fahrer an Bord durchführen.
Als größtes Risiko für Musk und Tesla sehen Experten eine mögliche Verschärfung des Handelskonflikts mit China. Trump werde härter gegen China vorgehen, und dann könnten die Nachteile für Tesla überwiegen. Über 40 Prozent von Teslas Auslieferungen kommen aus dem chinesischen Markt.
Business as usual bei SpaceX
Dagegen werden für Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX werden keine größeren Änderungen erwartet, da es als wichtiger NASA-Partner durchgesetzt ist. Dazu trägt sicher auch bei, dass Musks Hauptkonkurrent Boeing ernsthafte Probleme mit Raumfahrzeugen hat, die von der NASA unter anderem für den Transport von Astronauten zur und von der Internationalen Raumstation in Auftrag gegeben wurden.
Auch Musks Social-Media-Plattform X dürfte unter Trump zusätzlicher regulatorischer Druck erspart bleiben. Es wird zudem darüber spekuliert, ob Musk zukünftig eine Rolle in der Trump-Administration beim Abbau von Bürokratie spielen könne. Klargestellt werden muss abschließend aber auch, dass ein Großteil der staatlichen Subventionen an die Unternehmen von Musk auch unter einer US-Präsidentin Harris weiter geflossen wären.