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Zur Sicherheit der fünf zugelassenen Covid-19-Impfstoffe

Eine aktuelle Übersicht zu schwerwiegenden Nebenwirkungen nach 17 Monaten Impfkampagne ergibt keine neuen Risikosignale. Vektor-Impfstoffe werden kaum noch genutzt, stattdessen mRNA-Vakzine und selten Nuvaxovid.

Der am 7. September 2022 vorgelegte 19. Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts [1] (PEI) gibt Auskunft über Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, auch unerwünschte Reaktionen oder Ereignisse genannt, nach der Impfung zum Schutz vor Covid-19 mit den in Deutschland zugelassen Vakzinen seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022.

Berichtet wird über die beiden mRNA-Vakzine Comirnaty des Pharmakonzerns Biontech-Pfizer und Spikevax von Moderna und die beiden Vektor-Impfstoffe Vaxzevria von Astrazeneca und Jcovden von Johnson & Johnson.

Neben den vier genannten genetischen (genbasierten) Impfstoffen ist der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid von Novavax seit Ende Februar 2022 das fünfte in Deutschland zugelassene Vakzin gegen Covid-19.1 [2]

Der folgende Text ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des 35-seitigen Sicherheitsberichts des PEI und zugleich die Fortschreibung meines bei Telepolis am 23. Mai 2022 erschienenen Artikels zu dieser Thematik [3]. Am Ende werden einige Schlussfolgerungen zur Diskussion gestellt.

Zur Methodik des Sicherheitsberichts

Die regelmäßigen Sicherheitsberichte des PEI beruhen auf dem in Deutschland etablierten (passiven) Meldesystem über Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung mit Covid-19-Vakzinen. Die Meldungen erhalten die Gesundheitsämter und andere Institutionen entsprechend den Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes (siehe auch den Abschnitt "Methodik", S. 27 ff. des Sicherheitsberichts [4]).

Ärztinnen und Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, das sind gesundheitliche Beschwerden, die über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen und nicht evident auf andere Ursachen zurückzuführen sind, namentlich dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden, das diese wiederum unverzüglich und in anonymisierter Form an das PEI weiterleitet.

Zusätzlich erhält das PEI Meldungen der Arzneimittelkommissionen der Apotheker und der Ärzte in Deutschland, der Datenbank der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sowie direkt von Ärztinnen und Ärzten sowie Impflingen bzw. deren Angehörigen.

Das PEI fasst alle erhaltenen Meldungen zusammen, und zwar unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung. So ist es im Sinne der frühzeitigen Erkennung von möglicherweise neuen Risikosignalen wichtig, die Meldeschwelle niedrig anzusetzen. Dies bedeutet, dass auch Meldungen in rein zeitlichem und nicht notwendigerweise ursächlichem Zusammenhang mit der Impfung bedeutsam sind.

Die Meldungen sind also zunächst ganz überwiegend Verdachtsfälle und müssen im Nachhinein hinsichtlich des ursächlichen Zusammenhangs mit der Impfung bewertet werden.

Dazu führt das PEI im Rahmen der Erkennung möglicher neuer Risikosignale fortlaufend Observed-versus-Expected (OvE)-Analysen durch. Dabei wird die Häufigkeit der dem PEI nach Impfung gemeldeten unerwünschten Ereignisse mit den statistisch zufälligen und zu erwartenden Häufigkeiten in einer vergleichbaren nicht geimpften Bevölkerung verglichen.

Ergibt sich eine signifikant höhere Melderate für ein Ereignis nach Impfung, als es statistisch zufällig in einer vergleichbaren Population ohne Impfung zu erwarten wäre, geht das PEI von einem Risikosignal aus (siehe auch den Abschnitt "Signaldetektion", S. 29 ff. des Sicherheitsberichts). Dieses muss dann durch zusätzliche, zumeist epidemiologische Studien weiter daraufhin untersucht werden, ob ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung wahrscheinlich ist.

Das PEI führt zudem eine Befragung zur Verträglichkeit der Covid-19-Impfstoffe mit der SafeVac 2.0-App durch.2 [5] Eine Gruppe von freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden darin im Zeitraum von jeweils drei bzw. vier Wochen nach jeder Impfung bezüglich der Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen bzw. sechs und zwölf Monate nach den Impfungen im Hinblick auf den Schutz vor der Erkrankung befragt.

Übersicht über die Zahl der Impfungen und der Meldeergebnisse von Nebenwirkungen

In ihrem aktuellen 19. Sicherheitsbericht gibt das PEI an, dass vom 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022 insgesamt 182.717.880 Impfungen zum Schutz vor Covid-19 durchgeführt worden sind. Bei 73,7 Prozent der Impfdosen handelte es sich um Comirnaty, bei 17,1 Prozent um Spikevax, bei 7,0 Prozent um Vaxzevria, bei 2,1 Prozent um Jcovden und bei 0,1 Prozent um Nuvaxovid.

Damit hat sich im Vergleich zum 18. Sicherheitsbericht die Zahl der Impfungen um etwa 10,5 Millionen erhöht, wobei sich der prozentuale Anteil der Impfstoffe an der Gesamtzahl der Impfungen kaum geändert hat (siehe auch die Angaben dazu in "Wie sicher sind die fünf zugelassenen Covid-19-Impfstoffe? [6]").

Im Berichtszeitraum wurden dem PEI 296.233 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den fünf oben genannten Impfstoffen gemeldet. Das sind 27.451 Verdachtsfälle mehr, als im 18. Sicherheitsbericht gemeldet worden waren.3 [7]

Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,8 Meldungen pro 1.000 Impfdosen (im 18. Sicherheitsbericht: 1,7) und für schwerwiegende Reaktionen 0,3 Meldungen pro 1.000 Impfdosen (0,2). Die Melderate nach Booster-Impfungen mit Comirnaty oder Spikevax war weiterhin niedriger als nach der Grundimmunisierung.

Einzelne Fälle von Myokarditis und/oder Perikarditis wurden auch von Nuvaxovid berichtet, davon auch wenige Fälle in Deutschland.

Schwerwiegende Nebenwirkungen und AESI

Wie auch in den weiteren bisherigen Artikeln zum Thema4 [8] werden in der folgenden Darstellung nur die Verdachtsfälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach der Impfung näher besprochen.

Schwerwiegende Nebenwirkungen sind gemäß § 4 des Arzneimittelgesetzes (AMG) Nebenwirkungen, die tödlich oder lebensbedrohend sind, eine stationäre Behandlung oder Verlängerung einer stationären Behandlung erforderlich machen, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung, Invalidität, kongenitalen Anomalien oder Geburtsfehlern führen. Diese Nebenwirkungen sind selten oder sehr selten (siehe S. 31 des Sicherheitsberichts).

Zusätzlich werden alle unerwünschten Reaktionen von besonderem Interesse (AESI) nach Covid-19-Impfstoffen als "schwerwiegend" klassifiziert, unabhängig von der gesetzlichen Definition für "schwerwiegend" im AMG. Insofern ist ein direkter Vergleich mit den Meldungen zu anderen Impfstoffen nicht möglich.

Nicht zu dieser Gruppe gehören die typischen und nach einer Impfung häufig bis sehr häufig auftretende nicht schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle und auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein, die auch die große Mehrzahl der oben gemeldeten Verdachtsfälle ausmachen.

Bei den Häufigkeitsangaben der Nebenwirkungen und Impfkomplikationen werden folgende Kategorien unterschieden, wobei sich die Angabe jeweils auf die Anzahl der Ereignisse pro Zahl der geimpften Personen bezieht:

Somit bedeutet "sehr selten", dass eine Nebenwirkung oder Impfkomplikation bei weniger als einer Person bei 10.000 Geimpften beobachtet wird.

Übersicht zur Melderate von schwerwiegenden Nebenwirkungen und AESI

In Tabelle 1 (siehe S. 6 und 7 des Sicherheitsberichts) werden die Melderaten von schwerwiegenden Nebenwirkungen und AESI seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 31.06.2022 angegeben. Es sind insgesamt 42 einzelne Positionen aufgeführt, dessen Häufigkeit in absoluten Zahlen (n) bzw. in Prozentsätzen pro 100.000 Impfungen (MR) für die einzelnen Impfstoffe aufgeführt sind.

Darunter befinden sich auch die Meldungen über Myokarditis (und Perikarditis), den wichtigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Impfung mit Cormirnaty bzw. Spikevax, und über zerebrale Sinusvenenthrombose, Thrombose-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) und Guillain-Barré-Syndrom als wichtigste schwerwiegende Nebenwirkungen nach Vaxzevria und Jcovden.

Bei Nuvoxamid stehen Dyspnoe und Arrhythmien bei der Melderate an der Spitze. Was sich allerdings hinter diesen Angaben verbirgt, ist unklar. Aufgrund der vergleichsweise äußerst geringen Anzahl von Impfungen ist der jeweilige Punktschätzer für diesen Impfstoff mit Unsicherheiten verbunden.

Ausgang der gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Todesfällen

Abb. 3 (siehe S. 8 des Sicherheitsberichts) gibt eine Übersicht über den Ausgang der Verdachtsfälle von Nebenwirkungen nach den fünf bisher in Deutschland eingesetzten Covid-19-Impfstoffen in Prozent, bezogen auf die gesamte Anzahl der Verdachtsfallmeldungen.

Zum Zeitpunkt der Meldung wurde für 5 Prozent der Meldungen ein bleibender Schaden angenommen, bei 16 Prozent war der Allgemeinzustand verbessert, bei 30 Prozent wiederhergestellt, bei 33 Prozent nicht wiederhergestellt und bei 15 Prozent war der Zustand unbekannt.

In ca. 1,0 Prozent der berichteten Verdachtsfallmeldungen (n = 3.023 Fälle) wurde ein tödlicher Verlauf in zeitlich unterschiedlichem Abstand zur Covid-19-Impfung mitgeteilt. 120 Fälle wurden vom Paul-Ehrlich-Institut als konsistent mit einem ursächlichen Zusammenhang mit der Gabe des jeweiligen Covid-19-Impfstoffs bewertet, d.h. es besteht ein wahrscheinlicher oder möglicher ursächlicher Zusammenhang.

Für den Impfstoff Nuvaxovid wurde kein Todesfall berichtet, daher wird der Impfstoff in der Tabelle nicht aufgeführt.

Bei der OvE-Analyse (siehe Tab. 2, S. 9 des Sicherheitsberichts) wurden die gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang im Abstand von einem Tag bis 30 Tage nach Gabe eines Covid-19-Impfstoffs verglichen mit der im gleichen Zeitraum statistisch zufällig zu erwartenden Anzahl der Todesfälle (Daten des Statistischen Bundesamtes). Dabei fand sich für keinen der fünf zugelassenen Covid-19-Impfstoffe in Übereinstimmung mit Literaturdaten ein Risikosignal.

Da nicht in allen Meldungen der Abstand zwischen Impfung und ersten Symptomen bzw. dem Todeszeitpunkt mitgeteilt wurde, wurde eine weitere Analyse unter der Annahme durchgeführt, dass alle Todesfälle, auch solche mit unbekanntem oder sehr langem Abstand nach Impfung, in einem 30-Tage-Zeitfenster stattgefunden hätten. Auch hier zeigte sich kein Risikosignal für eine erhöhte Sterblichkeit bei allen fünf Impfstoffen.

Im Vergleich dazu wurde im 18. Sicherheitsbericht ebenfalls in ca. 1,0 Prozent der gemeldeten Verdachtsfallmeldungen (n = 2.810 Fälle) ein tödlicher Verlauf in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zu einer Covid-19-Impfung mitgeteilt, wobei 116 Fälle vom PEI als konsistent mit einem ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Covid-19-Impfung bewertet worden waren.5 [9]

Nebenwirkungen und AESI bei Kindern und Jugendlichen

Dem PEI sind seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 insgesamt 5.911 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung bzw. Impfkomplikation gemeldet worden, in denen bei Kindern (5- 11Jahre) und Jugendlichen (12- 17Jahre) nach Impfung mit Covid-19-Impfstoffen mindestens eine Impfreaktion berichtet worden ist.

Comirnaty ist ab einem Alter von 5 Jahren und Spikevax ab einem Alter von 6 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt bei Kindern und Jugendlichen vorzugsweise die Impfung mit Comirnaty. Somit ist Comirnaty auch der bei Weitem am häufigsten verwandle Impfstoff für diese Altersgruppen. Die Tab. 3 (siehe S. 10) zeigt aber, dass in Einzelfällen auch bei der Impfung mit anderen Vakzinen Verdachtsfallmeldungen erfolgt sind.

In Abb. 4 (siehe S. 11) sind die Melderaten pro 100.000 Impfungen für schwerwiegende Nebenwirkungen und AESI nach Comirnaty bei Jugendlichen bzw. Kindern aufgeführt.

Mit weitem Abstand am häufigsten sind folgende Verdachtsfallmeldungen bei Kindern und Jugendlichen: Myokarditis (Jugendliche: 3,1/ Kinder: 0), Atemnot (2,8/ 0,4), Synkope (2,0/ 0,8), Arrythmie (1,5/ 0,3), Krampfanfall (0,8/ 0,3), Gesichtslähmung (0,5/ 0,1) und Thrombozytopenie (0,3/ 0,1).

Die Melderaten lagen bei einer Reihe von weiteren möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie zerebrale Sinusvenenthrombose, Erythema multiforme, anaphylaktischer Schock, Guillain-Barre'-Syndrom, Multisystem-Entzündungs-Syndrom bei Kindern, Lungenembolie, Perikarditis, tiefe Beinvenenthrombose, Purpura Schönlein-Henoch, Atemstörung und Verlust des Bewusstseins in der zuletzt genannten Größenordnung von deutlich weniger als 0,5 Verdachtsfallmeldungen pro 100.000 Impfungen.

Diese Meldungen sind somit in der Häufigkeitskategorie "sehr selten" einzuordnen, lagen aber bei allen aufgeführten AESI nicht bei "Null", wie man angesichts der behandelten Gruppe (Kinder und Jugendliche), gehofft hätte.

Übersicht über ausgewählte Nebenwirkungen/Impfkomplikationen und deren Häufigkeit nach Covid-19-Impfstoffen (siehe Tab. 4, S. 12/13)

Besondere schwerwiegende Nebenwirkungen: Myokarditis und Perikarditis

Die bedeutendsten, sehr seltenen schwerwiegenden Nebenwirkungen der beiden mRNA-Covid-19-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax sind Myokarditis und/oder Perikarditis. Besonders betroffen sind junge Männer und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren, insbesondere nach der zweiten Dosis.6 [10]

Daten aus mehreren Ländern, u.a. aus Deutschland, sowie eine kürzlich veröffentlichte Zusammenfassung von mehreren Studien zu Myokarditis und Perikarditis deuten darauf hin, dass das Risiko einer Myo-/Perikarditis bei jüngeren Menschen nach Spikevax höher als nach Comirnaty ist, weshalb die Stiko für Personen jünger als 30 Jahre Comirnaty empfiehlt.

Typischerweise treten erste Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen nach der Impfung auf. Die publizierten Daten zeigen einen zumeist blanden Verlauf, d. h. die Mehrheit der Patienten mit einer Myo-und/oder/Perikarditis nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen spricht gut auf Behandlung und Ruhe an und erholt sich rasch von den initialen Symptomen, auch wenn im Einzelfall schwerwiegende und auch tödliche Verläufe beobachtet wurden.

In einer 2022 veröffentlichten Fallserie mit 16 jugendlichen Patienten wurden bei Nachuntersuchungen Monate nach der Impfung allerdings weiterhin radiologische Anomalien festgestellt. Die nachbeobachteten Patienten hatten jedoch einen ausgezeichneten klinischen Verlauf.

Wichtig ist, potenzielle Langzeiteffekte einer mit Covid-19-mRNA-Impfung zusammenhängenden Myokarditis/Perikarditis weiter zu untersuchen. Diesbezüglich unterstützt das PEI das Kinder-Myokarditisregister MYKKE.

Eine kürzlich als Preprint publizierte Studie aus Frankreich lässt vermuten, dass das Risiko für Myokarditis auch nach der Booster-Impfung (dritte Dosis) innerhalb von sieben Tagen nach mRNA-Impfung in allen Altersgruppen ab einem Alter von zwölf Jahren erhöht ist, wenngleich nicht im gleichen Ausmaß wie nach der zweiten Impfung.

Auch eine Studie aus England deutet für Comirnaty auf ein leicht erhöhtes Risiko für Myokarditis nach Booster-Impfung hin (für eine diesbezügliche Einschätzung nach Spikevax-Booster-Impfung waren die Fallzahlen zu gering). Die Studie lässt auch vermuten, dass das Risiko einer Myokarditis nach Infektion mit Sars-CoV-2 bei ungeimpften Personen, vielleicht mit Ausnahme junger Männer, höher war als nach Impfung.

Offenbar bietet die Impfung auch einen gewissen Schutz vor Myokarditis bei geimpften Personen, die sich nach Impfung mit Sars-CoV-2 infizieren. Allerdings wurde die Studie überwiegend vor Auftreten der Omikron-Varianten durchgeführt.

Für Spikevax wird in der Fachinformation bereits auf ein erhöhtes Risiko für Myokarditis und/ oder Perikarditis nach der Booster-Impfung aufmerksam gemacht.

Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden im Zeitraum vom 27.12.2020 bis 30.06.2022 insgesamt 1.935 Verdachtsfallmeldungen einer Myo-und/oder Perikarditis nach Comirnaty und 566 Verdachtsfallmeldungen nach Spikevax berichtet.

Insgesamt 539 Meldungen über den Verdacht einer Myo-/Perikarditis wurden nach mRNA-Booster-Impfung berichtet, darunter fünf Fälle einer Myo- und/oder Perikarditis nach zweiter Booster-Impfung. Letzteres betrifft vier Fälle nach Comirnaty bei zwei Männern und zwei Frauen im Alter von 32 bis 57 Jahren und ein Fall nach Spikevax bei einem 83 Jahre alten Mann. In einem Fall war der zeitliche Abstand zur Impfung nicht genannt, in den anderen Fällen betrug er 1, 2, 4 und 12 Tage nach Impfung. Im Beobachtungszeitraum bis zum 30.06.2022 wurde dem PEI kein bestätigter Fall einer Myokarditis bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mitgeteilt.

Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) hat am 03.08.2022 festgestellt, dass Fälle einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach Nuvaxovid auftreten können.

Observed-versus-Expected (OvE)-Analysen ausgewählter unerwünschter Reaktionen

Das PEI analysiert die eingegangenen Verdachtsmeldungen im Hinblick auf neue Risikosignale. Neben der Einzelfallbewertung führt das PEI regelmäßig Observed-versus-Expected- (OvE)- Analysen durch (siehe S. 29 – 30 des Sicherheitsberichts). Ein Standardisiertes Morbiditätsverhältnis (Standardized Morbidity Ratio, SMR) mit einem unteren 95 Prozent-Konfidenzintervall von gleich bzw. größer als 1 weist auf ein Risikosignal hin, das allerdings durch zusätzliche Untersuchungen weiter analysiert werden muss. Es ergibt sich kein wesentlicher Unterschied zum vorhergehenden Sicherheitsbericht.7 [11]

Für Apoplex (Schlaganfall), Myokardinfarkt und Lungenembolie ergab sich für keinen der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe in der OvE-Analyse ein Risikosignal.

Die Zahl der Meldungen einer Sinus-/Hirnvenenthrombose war nach Vaxzevria in der OvE-Analyse signifikant höher als der Erwartungswert in den definierten Zeitintervallen, nicht aber für die anderen vier Impfstoffe.

Nach Vaxzevria und Jcovden weist die Analyse auf ein Risikosignal einer Immunthrombozytopenie (ITP)/Thrombozytopenie (erniedrigte Zahl der Blutplättchen mit der Gefahr der Blutung bei Unterschreiten sehr niedriger Werte) bei Erwachsenen hin. Immunthrombozytopenie ist eine in der Fachinformation beider Impfstoffe aufgeführte Nebenwirkung.

Für Comirnaty ist das SMR für eine Immunthrombozytopenie im Zeitfenster bis 14 Tage nach Impfung bei Erwachsenen signifikant erhöht, nicht jedoch im Abstand von 30 oder 42 Tagen nach Impfung. Wichtig ist hier anzumerken, dass in nicht interventionellen Studien in Schottland und Israel, deren Aussagekraft robuster als die OvE-Analyse ist, kein erhöhtes Risiko einer ITP bzw. Thrombozytopenie nach Comirnaty festgestellt wurde. Insofern ist derzeit nicht von einem validen Signal einer Thrombozytopenie/ ITP nach Comirnaty auszugehen.

Zusätzliche Auswertungen

Im Vergleich zum letzten Sicherheitsbericht8 [12] wurden mit Daten bis zum 30.06.2022 weitere OvE-Analysen durchgeführt (siehe S. 20 ff.).

Das betrifft zunächst Verdachtsmeldungen verschiedenster Zyklusstörungen bei Frauen im gebärfähigen Alter nach Covid-19-Impfungen. Bei den Verdachtsfallmeldungen für diese Gesundheitsstörungen wurde kein Risikosignal festgestellt.

Weiterhin erhielt das PEI in den letzten Monaten zunehmend Verdachtsfallmeldungen über Gesundheitsstörungen in unterschiedlichem Abstand zur Covid-19-Impfung, die als Long-Covid-ähnliches, chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome /Myalgische Enzephalomyelitis, CFS/ME), posturalesTachykardiesyndrom (POTS) oder "Post-Vac" bezeichnet wurden.

"Post-Vac" stellt dabei keine definierte Bezeichnung einer Erkrankung dar. Der Begriff meint offenbar verschiedene Beschwerden, wie sie auch mit Long Covid in Verbindung gebracht werden. Häufig fehlen allerdings wichtige klinische Informationen, sodass die diagnostische Sicherheit oft nicht beurteilt werden kann.

Eine Recherche in der Nebenwirkungsbank des PEI lieferte kumulativ 472 Ereignisse mit diesen Diagnosen im Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19. Die Mehrzahl der Meldungen bezog sich auf Comirnaty, den in Deutschland am häufigsten verwendeten Impfstoff (Tab. 7, S. 24). Mehrheitlich erhielt das Paul-Ehrlich-Institut Meldungen von den betroffenen Patienten.

Derzeit kann angesichts der Spontanberichte auch im internationalen Kontext kein Signal für anhaltende, mit Müdigkeit einhergehende Beschwerden nach Covid-19-Impfung detektiert werden. Gleichwohl will das Paul-Ehrlich-Institut entsprechende Meldungen intensiv überwachen und versuchen, im Rahmen von weiteren Studien das Thema zu erforschen.

Krampfanfälle im Zusammenhang mit Impfungen gehören zu den Ereignissen von besonderem medizinischem Interesse (AESI), die für die Berichterstattung und Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen grundsätzlich als schwerwiegende Ereignisse nach Impfung eingestuft werden.

Dem PEI wurden nach Impfung mit einem Covid-19-Impfstoff bis zum 30.06.2022 insgesamt 1.169 Verdachtsfallmeldungen eines Krampfanfalls berichtet. Bei 146 dieser Fälle war eine andere vorliegende Erkrankung wahrscheinlich Auslöser des Anfalls, u. a. eine Sinus-/Hirnvenenthrombose, ein Hirninfarkt oder eine Enzephalitis.

Die Analyse ergab hier ebenfalls kein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen im Zusammenhang mit Impfungen gegen Covid-19. Untersuchungen an Patienten mit bekannter Epilepsie wiesen auf eine niedrige Anfallsrate und eine gute Verträglichkeit der Impfstoffe hin.

Schlussfolgerungen

1. Die Empfehlung zur Durchführung einer Impfung zur Prävention gegen Covid-19 beruht vor allem auf einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung. Dabei spielt die Sicherheit der Impfung eine entscheidende Rolle.

2. Da die sehr seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Impfung mit den beiden Vektor-Impfstoffen Vaxzevria und Jcovden (u. a. zentrale Sinusvenenthrombose, Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS), Guillain-Barré-Syndrom) im Vergleich zu den möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen nach mRNA- Impfstoffen zu Recht als gravierender eingeschätzt werden, ist es in Deutschland mittlerweile zu einem faktischen Stopp der Verimpfung der Vektor-Impfstoffe zugunsten der mRNA-Impfstoffe gekommen. Zusätzlich kommt in sehr geringem Umfang der neue proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid zum Einsatz.

3. Neben sehr seltenen anaphylaktischen Reaktionen, die bei allen zugelassenen Impfstoffen vorkommen, sind die wichtigsten schwerwiegende Nebenwirkungen der beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax das Auftreten einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach der Impfung. Diese unerwünschte Wirkung tritt sehr selten auf und wird mit weniger als 1 Fall bei 10.000 Geimpften angegeben. Auch nach Nuvaxovid sind einzelne Fälle einer Myokarditis und/oder Perikarditis gemeldet worden.

4. Eine Myokarditis nach Impfung mit mRNA-Vakzinen ist bekanntlich bei männlichen Kindern und Jugendlichen und bei jungen Männern unter 30 Jahren, gemessen an den Hintergrundinzidenzen, deutlich häufiger, wie sich auch aus den von mir im Kapitel "Notwendige Ergänzungen" in meinem letzten Artikel über den 18. Sicherheitsbericht zusammengestellten alters- und geschlechtsspezifischen Melderaten ergibt.9 [13]

5. Eine Konsequenz aus diesen Daten ist für mich, dass ich eine Impfung mit mRNA-Vakzinen gegen Covid-19 bei gesunden Kindern und Jugendlichen und ebenfalls auch bei gesunden Männern unter 30 Jahren weiterhin für fragwürdig halte.10 [14] Diese Konsequenz ergibt sich auch aus den oben aufgeführten Befunden im Abschnitt "Nebenwirkungen und AESI bei Kindern und Jugendlichen", zumal das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 in dieser Altersgruppe sehr gering ist. Außerdem hat sich mittlerweile die Einschätzung bewahrheitet, dass Infektionen mit der Omikron-Variante prinzipiell einen leichteren Verlauf aufweisen.

6. Dagegen fällt für ältere Erwachsene (z. B. ab 60 Jahren) und Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf unabhängig vom Lebensalter (z.B. chronische Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten, Diabetes mellitus oder Adipositas, Tumorerkrankungen und Therapie mit Immunsuppresiva) die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung eindeutig positiv zugunsten einer Impfempfehlung mit den mRNA-Vakzinen bzw. Novaxovid aus.

7. Wichtige Gesichtspunkte für diese Einschätzung ergeben sich auch aus einer Analyse über die Auswirkungen der Impfungen auf das Corona-Sterbegeschehen vom Mai 2022 [15]. Dort wird gezeigt, dass hauptsächlich die über 60-Jährigen hinsichtlich der Lebenserwartung von der Impfung profitieren.

8. In ca. einem Prozent der Verdachtsfallmeldungen der Nebenwirkungen, das entspricht 3.023 Fällen, wurde ein tödlicher Verlauf in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zu einer Covid-19-Impfung mitgeteilt. In 120 Einzelfällen, in denen Patienten an bekannten schwerwiegenden Impf-Nebenwirkungen wie TTS, Blutungen aufgrund einer Immunthrombozytopenie oder Myokarditis im plausiblen Abstand zur jeweiligen Impfung verstorben sind, hat das PEI im Rahmen einer Einzelfallbewertung den ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Covid-19-Impfung als wahrscheinlich oder möglich bewertet. Diese Angaben stehen in Übereinstimmung mit bisherigen diesbezüglichen Meldungen von Seiten des PEI.11 [16]

9. Grundsätzlich ist anzumerken, dass es sich bei den angegebenen Melderaten der Nebenwirkungen um relativ "weiche" wissenschaftlichen Daten handelt, die von den etablierten Meldesystemen in Deutschland und anderen Ländern stammen. Es sind retrospektive Meldedaten, die hinsichtlich der wissenschaftlichen Beweiskraft geringer zu bewerten sind als Daten aus prospektiven Studien.

10. Eine weitere Einschränkung bei der Interpretation der vorliegenden Daten ergibt sich daraus, dass von einer systemischen Untererfassung ("underreporting") der Meldungen ausgegangen werden muss. Wie groß diese Dunkelziffer allerdings ist, kann derzeit jedoch nicht seriös beantwortet werden. Es ist jedoch zu vermuten, dass schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine Myokarditis oder solche, die kurz nach einer Impfung auftreten, eher gemeldet werden als leichte und erst spät auftretende Nebenwirkungen oder solche, bei denen die Ärztinnen und Ärzte keinen Zusammenhang mit der Impfung herstellen.12 [17]

11. Deshalb sind die Häufigkeitsangaben des PEI von Nebenwirkungen nicht in Stein gemeißelt, und es ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn weitere seriöse wissenschaftliche Untersuchungen, auch mit anderen Forschungsmethoden, zur Frage der Häufigkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfungen durchgeführt, vorgelegt und einer kritisch diskutiert werden. Mir sind aber keine harten Daten aus prospektiven Studien bekannt, die die Ergebnisse des PEI aufgrund der Analyse der Melderaten grundsätzlich in Frage stellen.

12. Eine wichtige offene Frage bei der Beurteilung und Behandlung von möglichen Nebenwirkungen der Covid-19-Impfungen ist das im letzten Abschnitt meines obigen Textes erwähnte "Post-Vac"-Syndrom. Handelt es sich dabei vorwiegend um eine psychosomatische Störung oder um eine organische Erkrankung, wie kürzlich in einer Fernsehdokumentation [18] behauptet wurde? Hier besteht Klärungsbedarf.

13. Abschließend sei noch angeführt, dass der von mir seit vielen Jahren sehr geschätzte Arzneimittelbrief sich in seiner aktuellen Oktober-Ausgabe [19] im Rahmen eines informativen Leserbriefs mit dem Long Covid- und Post-Covid-Syndrom und dessen Behandlung beschäftigt.

Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin - Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin/Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.


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[17] https://www.heise.de/tp/features/Zur-Sicherheit-der-fuenf-zugelassenen-Covid-19-Impfstoffe-7323510.html?view=fussnoten#f_12
[18] https://www.daserste.de/information/ratgeber-service/hirschhausens-check-up/sendung/hirschhausen-und-long-covid-100.html
[19] https://der-arzneimittelbrief.com/artikel/2022/leserbrief-behandlung-von-long-covid-und-post-covid-syndrom