Abwrackprämie für Weiße Ware
Einkommensschwache Haushalte sollen 150 Euro für den Kauf eines neuen A+++ Kühlschranks bekommen
Umweltministerin Barbara Hendricks hat ein Förderprogramm für arme Haushalte vorgestellt. Mit energieeffizienterer Weißer Ware sollen sie quasi ohne eigenes Zutun zu Energiesparern werden. Die Anschaffung neuer Kühlgeräte wird deshalb in den nächsten zwei Jahren mit insgesamt 2,4 Mio. Euro subventioniert. Damit fällt diese Kühlschrankabwrackprämie also um Dimensionen kleiner aus als die für Autos.
Neue A+++ Kühlschränke verbrauchen weniger als ein Drittel Energie für die gleiche Kühlleistung wie alte Geräte mit Energieklasse A. Anlass genug für das Umweltministerium, die Prämie als Kaufanreiz für Haushalte aufzulegen, die ihr altes Gerät durch ein sparsameres Modell ersetzen. Den Zuschuss bekommen aber nur Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld. Als Effizienzvoraussetzung wird gefordert, dass rechnerisch durch den Gerätetausch eine Stromeinsparung von mindestens 200 kWh pro Jahr zu erzielen ist. Außerdem muss der alte Kühlschrank älter als zehn Jahre sein.
Ähnlich wie beim Auto über die Fahrweise wäre natürlich auch bei alten Kühlschränken über die Betriebsweise weniger Energieverbrauch möglich. So verbraucht ein etwas in die Jahre gekommener A Klasse Kühlschrank zwar durchschnittlich rund 250 kWh pro Jahr, aber schon die Anhebung der Kühlschranktemperatur um 1 Grad spart 10 Prozent Energie. Wem also 10 Grad, statt bisher 5 Grad, im Kühlschrank ausreichen, um seine Milch zu kühlen, würde auch mit einem Altgerät 125 Euro Stromkosten im Jahr sparen können. Nur, so lautet wohl das Kalkül, sind Verhaltensänderungen ungleich schwerer zu vermitteln als Konsumanreize.