Am Abzug für George W.
Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften, um ein Abwasserklärwerk in "George W. Bush Sewage Plant" umzubenennen
Unter dem Kampagnen-Motto "Eine dauerhafte Hinterlassenschaft" setzt sich die Presidential Memorial Commission of San Francisco derzeit dafür ein, dass im Januar nächsten Jahres eines der wichtigsten öffentlichen Bauwerke der Stadt dem Gedenken an den dann aus dem Amt scheidenden 43. US-Präsidenten gewidmet wird. Es handelt sich um das Oceanside Water Pollution Control Plant, eine Kläranlage, die nach dem Willen der Kommission in George W. Bush Sewage Plant umbenannt werden soll.
Geplant ist, die Bevölkerung bei den Kommunalwahlen im kommenden November über den Vorschlag abstimmen zu lassen. Die Aktivisten brauchen 7.168 Unterschriften von in San Francisco registrieren Wählern, um das Projekt auf den Stimmzettel zu bringen. Am 30. Juni meldete ihre Website zwar bereits 9.270 Unterschriften, aber einige tausend davon sind wohl mit ungültigen Adressen verbunden, so dass sie weiterhin sammeln müssen. Deadline ist der 7.Juli.
"Es ist eine simple Ja-oder-Nein-Frage, finanziell praktisch bedeutungslos", erläutert Brian McConnell, der Organisator der Aktion. "Die einzige Ausgabe beträfe die veränderte Beschriftung." Howard Epstein hingegen, oberster Republikaner der Stadt, hält die "Klappsmühlen-Version von direkter Demokratie" für Systemmißbrach und kündigte an, die Abstimmung "mit allen Mitteln" - darunter "sehr teuren Hochglanz-Wurfsendungen" - zu bekämpfen.
Während der geplanten Einweihungsfeier für das Denkmal, die zeitgleich mit der Amtseinführung von Bushs Nachfolger stattfinden soll, sind alle Befürworter aufgerufen, durch ein "synchronisiertes Abziehen" ein "Geschenk" in Richtung auf das Monument abzusenden - "eine angemessene Ehre für einen wahrhaft einzigartigen Präsidenten".