Boeing 777 mit 239 Personen an Bord weiter vermisst
China wirft Malaysia "Kommunikationschaos" vor
Das Schicksal der am Samstag auf dem Flug vom malaysischen Kuala Lumpur nach Peking verschwundenen Boeing 777 bleibt weiter unbekannt (siehe auch Weiter Rätselraten um Flug MH370). Chinesische Behörden werfen den malaysischen nun ein Kommunikationschaos vor. Mehr als zwei Tage nach dem Beginn der Suche in den Gewässern zwischen Malaysia und Vietnam hatte es nämlich auf einmal geheißen, das malaysische Militär habe das Flugzeug noch länger verfolgen können. Es habe seinen Kurs drastisch geändert und sei zuletzt wesentlich weiter westlich über dem nördlichen Ausgang der Straße von Malakka unweit der thailändisch-malaysischen Grenze gesichtet worden.
Am Mittwoch zogen dann hochrangige Militärs diese Aussage wieder in Zweifel. Man habe ein schwaches Signal in etwas niedrigerer Flughöhe registriert. Mehr nicht. Am Donnerstag berichtete die in Hongkong erscheinende South China Morning Post, dass chinesische Satelliten im ursprünglich vermuteten Gebiet der letzten Sichtung südlich von Vietnam verdächtige Objekte auf dem Wasser entdeckt hätten. Die Aufnahmen stammen allerdings bereits vom Samstag und wurden erst jetzt veröffentlicht, wie BBC auf seiner Webseite schreibt.
Auch anderswo sind die Angehörigen der Vermissten äußerst unzufrieden mit der Informationspolitik von Malaysia Airlines. Der Sydney Morning Herald berichtet zum Beispiel von der Frau eines vermissten Australiers, die nicht versteht, wie ein Flugzeug verloren gehen kann. Die Airline würde ihr gerade mal eine Textnachricht pro Tag schicken, in der meist nichts anderes stünde, als dass das abgesuchte Gebiet ausgedehnt wird oder dass es keine Neuigkeiten gebe.
Weshalb der Transponder der Maschine, ein Gerät, das der automatischen Kommunikation mit dem Bodenradar dient, so plötzlich ausgefallen ist, bleibt vollkommen unklar. Ein Experte sieht die wahrscheinlichste Variante in einem Beitrag bei CNN darin, dass er bewusst abgeschaltet wurde. Das würde die Frage nach den Gründen dafür aufwerfen und zu Spekulationen über eine Entführung führen. Andere Fachleute widersprechen allerdings, indem sie Möglichkeiten für ein Versagen des Gerätes aufführen. Das Radarnetzwerk in der Region sei lückenhaft.
154 der 239 Vermissten Personen an Bord sind chinesische Bürger. Chinas Premier Li Keqiang versprach deshalb am Donnerstag, man werde die Suche fortsetzen. Insgesamt beteiligen sich mittlerweile Schiffe von 12 Nationen an ihr.