Da geht noch was
Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt jetzt bei 27 Prozent. Bund will Rückstellungen der AKW-Betreiber für den AKW-Abriss sichern.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat gerade die Stromverbrauchszahlen für das erste Quartal 2014 vorgestellt. Ergebnis: Der Anteil von Ökostrom am Strommix liegt mit 27 Prozent jetzt höher denn je. Ökostrom dürfte bei dieser Entwicklung in 2-3 Jahren schon ein Drittel des Stromverbrauchs in Deutschland decken. Und das ist auch nötig, denn in spätestens 7 Jahren muss der Ökostrom auch den zur Zeit noch verbliebenen Stromanteil von 15 Prozent der Atomkraftwerke übernehmen.
Der BDEW teilte mit, dass neben dem guten Wetter in diesem Frühjahr auch der stetige Zubau erneuerbarer Erzeugerkapazität dazu geführt hat, dass in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 4 Prozent mehr Ökostrom als noch 2013 erzeugt wurden. 2013 waren es im gleichen Zeitraum 23 Prozent Anteil bzw. 35,7 Mrd. kWh gewesen, dieses Jahr schon 40,2 Mrd. kWh. Windkraftanlagen lieferten mit 17,8 Mrd. kWh rund 19 Prozent mehr (2013 14,9) und Photovoltaikanlagen mit 5,7 Mrd. kWh (2013 3,3) fast 70 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresquartal.
Zum sich nähernden Ende der Atomkraft in Deutschland berichtet das Handelsblatt, dass die Bundesregierung jetzt sicherheitshalber den Verbleib der bisher angemeldeten 35 Mrd. Euro Rückstellungen der Atomkraftwerksbetreiber überprüfen will. Diese sollen eigentlich für das Abschalten und den Abriss der Anlagen genutzt werden. Der Regierung gehe es jetzt um die "Sicherstellung der Verfügbarkeit“ der Mittel, damit sie nicht jetzt steuergünstig anderweitig investiert werden und dann, wenn es ernst wird, nicht mehr zur Verfügung stehen sollten.
Hintergrund ist auch, dass die AKW-Betreiber nach der Entscheidung des Finanzgerichts Hamburg auf Rückzahlungen von gezahlter Brennelementesteuer in Milliardenhöhe rechnen können. Der Bund denkt also daran, Rückstellungen und kommende Rückzahlungen miteinander zu verrechnen. Und die bisherigen Rückstellungen, die zur Zeit gar nicht liquide vorliegen, in einen Fonds für den Rückbau einzahlen zu lassen.