Der zukünftige Präsident Mexikos heißt Enrique Peña Nieto

Nur einer will das noch nicht glauben und scheint die Geschichte von 2006 wiederholen zu wollen

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Nach ersten Hochrechnungen erhielt der Kandidat der PRI (Partido Revolucionario Institucional) 38 Prozent der Stimmen, gefolgt von Andres Manuel López Obrador ( AMLO), der für das Linksbündnis um die PRD rund 31 Prozent erzielte. Die Kandidatin der regierenden PAN, Josefina Vázquez Mota, landete abgeschlagen auf dem dritten Rang mit knapp 26 Prozent. Keine Rolle spielte der Bewerber der Nueva Alianza, Gabriel Quadri, mit knapp über 2 Prozent.

Für einen Sieg reicht in Mexiko im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Lateinamerika die einfache Mehrheit im ersten Wahlgang. Die Wahlbeteiligung lag mit 62 Prozent recht hoch. Die Abstimmung selbst lief nach ersten Informationen weites gehend ruhig; im Vorfeld hatte es Befürchtungen gegeben, die Drogenkartelle könnten durch Gewaltakte versuchen, den Wahlausgang zu beeinflussen.

Der Präsident der Wahlbehörde IFE, Leonardo Valdés Zurita, erinnerte daran, dass es sich noch nicht um offizielle Zahlen handele, sondern eine Hochrechnung aus Befragungen in 300 Modellbezirken. Das Ergebnis scheint sich aber nach den ersten Auszählungen zu bestätigen. Das endgültige Wahlergebnis wird erst am Mittwoch vorliegen.

"Ich übernehme mit Emotion, großem Engagement und voller Verantwortung das Mandat, das mir die Mexikaner am heutigen Tag übertragen haben", sagte Peña Nieto in einer ersten Ansprache vor seinen Anhängern im keineswegs vollbesetzten Auditorio Plutarco Elías Calles, wo seine Partei den Wahlsieg feierte. Er versprach Demokratie, Freiheiten und soziale Partizipation. Er wolle ein moderner Präsident sein, offen für Kritik und mit der Bereitschaft zuzuhören. "Heute haben die Mexikaner einen neuen Wechsel gewählt. Die Mexikaner haben unserer Partei eine neue Gelegenheit gegeben", so Peña Nieto und versprach, das Vertrauen zu rechtfertigen und ganz Mexiko zu dienen. Was Wahlsieger eben so sagen.

"Es ist Zeit, die nationale Aussöhnung zu fördern und nach vorne zu schauen", streckte er seine Hand dem politischen Gegner entgegen. Nur wollte der diese noch nicht ergreifen. Er wolle die gesamte Auszählung abwarten und danach verantwortungsvoll handeln, erklärte López Obrador. Was dies bedeuten kann, hat man 2006 gesehen, als er allerdings wohl auch um den Wahlsieg betrogen wurde, die Niederlage nicht anerkannte, sich selbst zum "legitimen" Präsidenten ausrief und das Land in eine institutionelle Krise stürzte, die ihm selbst viele Sympathien kostete. Der abgeschlagene Quadri rief AMLO auf, das Wahlergebnis anzuerkennen. Dies tat auch der Unternehmerverband Coparmex, der sich mit dem Ergebnis zufrieden zeigte.

Nach zwölf Jahren ist damit PRI zurück an der Macht, die sie 71 Jahre lang, von 1929 bis 2000, uneingeschränkt inne hatte. "Wir sind eine neue Generation, es gibt keine Rückkehr zur Vergangenheit", erklärte der Wahlsieger und meinte wohl damit jene Mischung aus Wahlbetrug, Klientelismus und Autoritarismus, die die meisten Mexikaner mit der PRI-Herrschaft verbinden. Sie verbinden sie aber auch mit einem fürsorgenden Staat und friedlichen Zeiten, angesichts des Status quo des Drogenkrieges, der das Land mit Gewalt überzogen hat, haben viele wohl die PRI auch deshalb gewählt, weil sie auf einen Rückgang der Gewalt hoffen, auch wenn diese (wieder) einer stillen Übereinkunft mit den Drogenkartellen entspringt. Doch Peña Nieto sagt auch: "Eines ist klar: keinen Pakt noch Rückzug vor dem organisierten Verbrechen!"

Bei den gleichzeitig stattfindenden Gouverneurswahlen siegte die PRI in den drei Bundesstaaten Yucatán, Jalisco und Chiapas; die PAN gewann in Guanajuato, während in Mexiko-Stadt der Kandidat der PRD, Miguel Ángel Mancera, überraschend deutlich mit mehr als 40 Punkten Vorsprung einen ungefährdeten Triumph einfuhr.