Die Mauer ist gefallen
GEMA beendet Talibanisierung von YouTube
Sieben Jahre, nachdem die ehrenwerte Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte GEMA der zum Google-Konzern gehörenden Hostingplattform YouTube die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, ist man sich nun über die Höhe des Schutzgeldes offenbar einig geworden. Damit endet eine Ära beispielloser Zensur, die den Deutschen ca. 60% der Videos auf dem bedeutendsten hierzu exisierenden Portal vorenthielt. Dies führte zu solch absurden Ergebnissen wie dem, dass deutsche Internetbewohner Werke aus dem Sperrbezierk wie den Gangnam Style nur durch deren Parodie kannten.
Wie auch immer die Entscheidung am grünen Tisch zustande gekommen sein mag, so wirft der quälend lange Prozess ein beschämendes Licht auf die Politik, die keinen zeitgemäßen Rechtsrahmen schaffte. Weltfremde Politikerinnen wie die grüne "Urheberrechtsspezialistin" Agnes Krumwiede prognostizierte noch 2012 allen Ernstes, Google gäbe es im Jahr 2020 nicht mehr. Stattdessen kann man googlen, dass Krumwiede nicht mehr Bundestag sitzt.
Der lähmende Streit zwischen Google und GEMA schadete vielen Künstlern, die sich gerne kostenlos auf YouTube präsentiert hätten, und zog vielfach die Meinungs- und Informationsfreiheit in Mitleidenschaft (Mangelnde Kritikfähigkeit? - Die Musikverwertungsgesellschaft GEMA ließ angeblich eine Facebook-Gruppe sperren). Auch das Landgericht Hamburg und dessen Berufungsinstanz halfen beim Sperren mit. Der Arm der GEMA reichte so weit, dass sie sogar einen Meteoriten bremsen konnte.
Doch nun, an Allerheiligen 2016, während in den USA noch die letzten Stunden von Halloween begangen werden, steigen in Deutschland die bislang elektronisch gefesselten YouTube-Videos aus ihren Gräbern und bringen den Menschen durch das Fenster der webweiten Welt das Feuer der Erkenntnis.