Drogen statt Holz: US-Fahnder entdecken längsten Schmugglertunnel
Unterirdischer Gang zwischen Mexiko und Kalifornien, Mexiko ist im Kampf gegen Banden überlastet
Drogenfahnder in den USA haben zwischen Mexiko und dem US-Bundesstaat Kalifornien einen um die 250 Meter langen Tunnel von Drogenschmugglern entdeckt. Es ist das 13. entsprechende große Bauwerk, das an der Grenze zwischen den USA und Mexiko seit 2006 entdeckt wurde. In den letzten 5 Jahren wurden 75 Tunnels entdeckt.
Bei dem Einsatz seien sechs Verdächtige festgenommen worden. Zudem habe man eine Tonne Kokain und sechs Tonnen Marihuana beschlagnahmt, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in San Diego. Bei dem neuesten Fund handelt es sich um den längsten bisher entdeckten Schmugglertunnel an der Grenze.
Der Gang habe ein Haus in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana und zu einem Grundstück im kalifornischen Otay Mesa geführt, das als Holzpallettenhandel ausgewiesen war. Das Bauwerk war mit einem Aufzug, Licht, einem Belüftungs- und einem Schienensystem ausgestattet. Der Tunnel hatte lediglich einen Durchmesser von knapp einem Meter. Der Aufzug habe eine Kapazität von acht bis zehn Personen gehabt.
Die Ermittler verschiedener US-Bundesbehörden hatten die Schmuggler beim Beladen eines Lastwagens ertappt. Bei der Aktion wurden sechs Personen festgenommen. Zugleich gelang es den US-Behörden, eine Tonne Kokain und sieben Tonnen Marihuana zu konfiszieren.
Normalerweise werden Tunnel an der US-mexikanischen Grenze lediglich für den Schmuggel von Marihuana benutzt, weil der starke Geruch der Drogenpflanze den Transport über die reguläre Grenze erschwert. Das eher geruchsneutrale Kokain wird gemeinhin über Land transportiert, sagte die US-Staatsanwältin Laura Duffy. In ltzter Zeit werden auch zunehmend Drohnen eingesetzt, um Rauschgift über die Grenze zu bringen.