EEG-Umlage schön(hoch)gerechnet
Geben Netzbetreiber zu hohe Photovoltaik-Zubauzahlen an?
Die EEG-Umlage für 2012 wurde schon im Oktober bekanntgegeben. Darin wurde die Annahme getroffen, dass die installierte PV-Leistung bis Ende 2011 auf 23,8 GW steigen werde. Doch konnten die Netzbetreiber Ende Oktober 2011 erst 20,4 GW nachweisen. Sollten die Annahmen also dennoch zutreffen, würde das bedeuten, dass bis Ende des Jahres noch 3,4 GW Photovoltaikanlagen ans Netz gehen müssten, obwohl in den ersten zehn Monaten des Jahres erst 2 GW installiert worden sind. Das deutet sehr darauf hin, dass die Zahlen für die Preiserhöhungen "für EEG-Strom" für Stromkunden falsch und zu hoch sind.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) veröffentlicht alle bekannten Photovoltaikanlagen in ihrer EnergyMap und pflegt so eine unabhängige Datenbank als Anlagenregister aller EEG-Photovoltaikanlagen in Deutschland. Sie soll helfen die Angaben der Netzbetrieber und Energieversoger zu verifizieren. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz verlangt schon seit 2004 die Transparenz der EEG-Zahlungen. Die Netzbetreiber veröffentlichen zwar Datensätze, aber diese sind nach Ansicht der DGS weder vollständig noch überhaupt gesetzeskonform. Hinzu kommt noch, dass auch in der amtlichen EEG-Meldedatei, die Grundlage der EEG-Berechnung ist, zur Zeit 320 MW fiktive Anlagen eingetragen sind.
Anlässlich der neuesten Aktualisierung der EnergyMap bezeichnet die DGS die Meldepraxis der Netzbetreiber deshalb als peinlich und mangelhaft. Bei der Festsetzung einer höheren EEG-Umlage sei man schnell mit einer Preissteigerung zur Hand gewesen. Die tatsächlich bisher gemeldeten Anlagen lassen aber auf weniger installierte Anlagen schließen und stellen damit die Höhe der EEG-Umlage in Frage.
Bild: Auszug aus der DGS EnergyMap