Erste Grüne im britischen Parlament

Kleinere Parteien hoffen auf ein "Hung Parliament", das eine Wahlrechtsreform bringen soll

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In Brighton Pavilion, wo die Parteivorsitzende Caroline Lucas antrat, errangen die Grünen 37 Jahre nach ihrer Entstehung ihren ersten Sitz im britischen Parlament. Wenig überraschend äußerte Lucas darauf hin sofort die Hoffnung, ein "Hung Parliament", wie es derzeit erwartet wird, könne zu einer Wahlrechtsreform führen. Von den anderen kleineren und nicht regional orientierten Parteien scheint keine eine relative Mehrheit in einem Wahlkreis erreicht zu haben. Auch die Anti-Irakkriegs-Partei Respect, die mit einem Linkspartei-ähnlichen Wahlprogramm ihren Parlamentssitz im Londoner Wahlkreis Bethnal Green and Bow zu verteidigen versuchte, scheiterte wahrscheinlich gegen einen Labour-Kandidaten. Allerdings zählt man in diesem Wahlkreis noch nach.

Die euroskeptische UKIP wurde im englischen Teil des vereinigten Königreichs insgesamt zwar viertstärkste Partei nach Tories, Labour und Liberaldemokraten, bekommt aber voraussichtlich trotzdem keine einzige Stimme im Unterhaus. Auch die British National Party (BNP) brachte trotz einer guten halben Million Stimmen keinen ihrer 300 Kandidaten durch. Ihr Spitzenkandidat Nick Griffin landete im Londoner Wahlkreis Barking auf Platz drei hinter Labour und Konservativen.

Könnte der kleinere Partner in einer Koalitionsregierung in der nächsten Legislaturperiode tatsächlich eine Änderung des britischen Mehrheitswahlrechts erzwingen, dann hätte in kommenden Wahlen auch die PPUK, die örtliche Piratenpartei, bessere Chancen auf eine Vertretung im Parlament. Am Donnerstag war deren Wahlziel nicht das Gewinnen eines oder mehrerer Wahlkreise, sondern ein Ergebnis, bei dem die Partei die für ihre Kandidaten ausgelegten Teilnahmegebühren erstattet bekommt. Darüber hinaus wollte man möglichst noch dem einen oder anderen Abgeordneten das Gefühl geben, dass sein Stimmverhalten in Sachen Digital Economy Bill zu seiner Niederlage beitrug.

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Caroline Lucas (Bild: Kaihsu Tai. Lizenz: CC-BY-SA)