Europa-Abgeordneter tritt aus Satirepartei aus

Menschen, Tiere, Sensationen: Bundesvorsitzender MdEP Stefan Bernhard Eck schmeißt hin

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Zum Jahreswechsel hat der Bundesvorsitzende der Partei Mensch Umwelt Tierschutz Stefan Bernhard Eck sein Vorstandsamt niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten. Dies gab der Spitzenpolitiker gegenüber dem Nachrichtenmagazin Facebook bekannt. Sein mit rund 33.000,- € dotiertes Mandat als EU-Abgeordneter will Eck jedoch behalten.

Eck gilt als erfahrener Experte für Nazivergleiche. So hatte der Veganer auf dem Besucherparkplatz der Gedenkstätte eines ehemaligen Konzentrationslagers eine Ein-Mann-Demo veranstaltet und mit einem Plakat mit der Aufschrift "Für Tiere ist jeden Tag Dachau" um Sympathien geworben. Satiriker Eck forderte die Abschaffung der GEZ mit dem Argument, dass es auch in anderen Ländern keine Rundfunkgebühren gäbe wie in (den Fürstentümern) Liechtenstein, Luxemburg und Monaco sowie in Ungarn (wo die Medienkonsumenten inzwischen nach rechts driften). Vergleiche des Konsums von Fleisch mit dem von Alkohol lehnt Eck ab, da Alkohol keinen Schmerz verspüre.

Seinen Rückzug aus der Partei begründet Eck mit seiner Erkenntnis, eine nicht geringe Anzahl an Parteimitgliedern habe sich in eine Richtung entwickelt, die für ihn inakzeptabel sei. So verweist er u.a. auf die Kooperation mit den Freien Wählern Düsseldorf, wo es Streit wegen rechtsdrehendem Personal gab - allerdings schon lange vor der EU-Wahl.

Im EU-Parlament gehört Eck zur Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke. Ecks Kollege MdEP Martin Sonneborn, ebenfalls Bundesvorsitzender einer Partei u.a. für Tierschutz, war zu diesem Schritt nicht bereit, weil eine solche Bündelei wohl dessen Unabhängigkeit gefährdet hätte. So stimmt Sonneborn im Parlament gemäß seinem Wahlversprechen jeweils abwechselnd für "Ja" und "Nein" und unterstützt rechte Parteien, für die er sogar plakatiert.