Facebook wird anders, irgendwie

Es gehen Gerüchte, dass sich Facebook ein anderes Gesicht geben will. Kein Wunder dass man sich liften will, man kommt ja nun auch schon ein wenig in die Jahre

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Seit Facebook Instagram übernommen hat, gehen natürlich die Gerüchte, dass beide Plattformen zusammenwachsen sollen. Das ist natürlich ein pures Gerücht, denn wer würde schon verlangen, dass es nur noch eine Social-Media-Plattform gibt, auf der wir Urlaubsfotos sehen können. Nun soll es aber in Zukunft vielleicht doch eine kleine Angleichung zwischen den beiden Big Playern geben, denn ein Test von Facebook ist geleakt. Darin versucht die Social-Media-Plattform ein wenig mehr so auszusehen, als wäre sie noch jung. Was natürlich auch nicht richtig ist, denn der nachgebaute Look von Instagram kommt ja nun auch schon ein wenig in die Jahre, er gehört schließlich schon seit 2012 dem Mutterkonzern von Marc Zuckerberg. Das ist auch alles andere als frisch.

Aber immerhin, hier gehen also die Gerüchte herum, dass man in Zukunft eine Sicht zumindest etablieren will, die nur Fotos zeigt. Das hat natürlich ungeheures Potenzial, auch weil Instagram gerade überlegt, den Daumen hoch abzuschaffen. Würde man also Fotos ohne Daumen und Herz abschaffen, wäre Facebook mit einem Schlag zwei seiner Grundcharakteristiken beraubt: Kein oder sehr wenig Text auf der Seite und keine Ahnung, ob das jemandem gefällt, was da steht.. Plötzlich würde es sozusagen keine Sau mehr interessieren, ob man einen Text geschrieben hat oder nicht. Hauptsache, das Bild vom Urlaubsstrand ist schön.

Aber das macht natürlich auch unglaublich Perspektiven auf, wenn man erst einmal versucht, wie jemand anderer auszusehen. Man wird ja auch nicht jünger, klar, aber anders wird man, wenn man sich ein wenig inspirieren lässt. Da können wir Facebook absolut verstehen.

Da wäre zum Beispiel die Möglichkeit, in Zukunft für die Timeline von Facebook eine Sicht zu etablieren, die nur noch russische Fake News, vielleicht sogar in kyrillischer Schrift publiziert. Das würde doch die ganze Sucherei danach ein wenig erleichtern, und wir alle wüssten viel genauer, wer uns da erzählt, dass Hillary Clinton nun doch eingesperrt werden muss. Oder wir etablieren gleich einen Werbekanal, der wie früher von 18:15 Uhr bis 18:35 Uhr im guten alten ZDF mit Mainzelmännchen bestückt nur das Beste der Welt anbietet.

Ich finde, dass Facebook selbst dann noch viel zu kurz denkt. Es braucht viele Facebook-Varianten, eine ganze Facebook-Bibliothek. Dann bekomme ich das Gefühl, dass Facebook in der Jetztzeit angekommen ist. Bisher hatte man ja immer den Eindruck, als würde man sich auf einer Highschool-Website aus den Neunzigern bewegen, sobald man die Timeline aufmacht. Nichts als Text und kleine Bildchen. Aber in Zukunft gibt es nur noch BIlder oder nur noch eine bestimmte Sorte Text oder nur noch Videos. Ganz nach Auswahl.

Also, Herr Zuckerberg, Ich rechne jetzt fest mit Ihnen und Ihrem Willen, sich in das nächste Jahrzehnt zu bewegen. Bitte lassen Sie mich doch in einer kurzen Übersichtsliste wissen, welche verschiedenen Sichten Sie planen. Dann kann ich mich besser darauf einstellen und erschrecke nicht eines Morgens, wenn ich plötzlich das Gefühl habe, dass ich jetzt ganz woanders bin als da, wo Sie mich haben wollen.

Danke.