"Guerilla PV" - Geht’s noch etwas kleiner?
Littleboxchallenge startet Wettbewerb für die Entwicklung eines leistungsfähigen aber größenmäßig um Faktor 10 geschrumpften Wechselrichtertyps - die 1 Mio. Dollar Preisgeld stammen von Google
Dezentral statt zentral - die Handynutzung hat vorgemacht, dass der Aufbau eines Festnetzes gleich übersprungen werden kann, ähnliches ist auch bei der Stromversorgung möglich. Das heißt in den entwickelten Ländern: Abkopplung von den Netzbetreibern. Und in Ländern in denen eine Stromversorgung erst noch aufgebaut wird: von Anfang an die lokale Energiegewinnung, Speicherung und Nutzung.
Dass schon kleine "Guerilla-PV-Anlagen" leistungsfähige Kraftwerke sind, zeigen die aktuellen Konzepte. Auch bei der Speicherung des Stroms hat z.B. Tesla vorgemacht, wie mit der entsprechenden Ladesoftware selbst zusammengeschaltete Handyakkus zu Hochleistungsspeichern werden.
Wie dann aus dem Gleichstrom der Module und Batterien auf möglichst kompakte Weise Wechselstrom werden soll – und zwar auch für große Verbrauchsgeräte - dazu hat Google jetzt auf Littleboxchallenge die Details zu seinem schon im Mai angekündigten Miniwechselrichterwettbewerb bekanntgegeben.
Das Ziel des Wettbewerbs ist es, einen leistungsfähigen und gleichzeitig besonders kleinen Wechselrichtertyp zu entwickeln. Die kleinsten bisher am Markt erhältlichen Solarwechselrichter sind die Modulwechselrichter, die schon jetzt teilweise nur noch Päckchengröße haben. Sie werden auch in bereits in sogenannte Wechselrichtermodule integrierten Versionen angeboten – allerdings wandeln sie dort auch nur den Gleichstrom jeweils eines Moduls in Wechselstrom um.
Die Littleboxchallenge verfolgt jetzt sozusagen das Ziel „Faktor 10“. Das Preisgeld soll dasjenige Team erhalten, das bis zum Oktober 2015 den kleinsten Wechselrichter präsentiert, der den Leistungsanforderungen entspricht. Er darf höchstens ein Gehäusevolumen von 40 Kubikinch (0,65 Liter) aufweisen, muss bei 2 kVA Dauerleistung und 450 Volt DC Eingangsspannung, einphasig 240 Volt 60 Hz Wechselstrom liefern und dabei einen Wirkungsgrad von mehr als 95 Prozent haben.
Aus den Teilnehmern, die bis Juli 2015 ihre detaillierten technischen Beschreibungen eingereicht haben, sollen die besten 18 Teilnehmer aufgefordert werden, bis zum 21. Oktober 2015 einen funktionsfähigen Wechselrichter zur abschließenden Laboruntersuchung zur Verfügung zu stellen. Nach 2 Monaten Dauertest soll dann im Januar 2016 der Gewinner feststehen.