Ich sach ma: print

Neben der Spur

Computer sollen uns ja bald wirklich verstehen und dann für uns Dinge tun. Eigentlich unverständlich, dass wir diese ständige Quelle an Humorattacken noch nicht besitzen.

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Das klassische Computing ist langweilig. Du setzt Dich vor einen viereckigen Kasten, dann tippst Du etwas ein oder zeigst wie ein kleines Kind mittels einer Maus darauf. Darauf nickt der Computer sozusagen und druckt dann doch nur wieder alles aus. Oder er stellt etwas am Bildschirm dar, das man auch mit gewinnender Freundlichkeit nur als Schlag vor den Kopf bezeichnen kann. So: Geht nicht. Oder: _==67BBBXDF Fehler

Gut.

Da gibt es ja dann noch Siri, die zumindest freundlich sagt, dass das eben ins Gerät Gesprochene nicht den mindesten Sinn gibt und deshalb auch nicht ausgeführt werden kann. Das sagt auch der kleine grüne Roboter von neulich mit seinem Android Betriebssystem. Oder war es jetzt das Betriebssystem, das diesen kleinen, grünen Roboter... Egal.

Und weil Microsoft da in nichts nachstehen will, gibt es Cortana, das auch auf einem Windows Mobile Phone Bahnhof verstehen kann. Aber die Applikation hat einen Vorteil, sie wird immer noch versuchen, mittels ein paar kleiner Hacks auch andere Applikationen auf dem Smartphone anzusteuern. Das alleine ist schon einen Lacher wert: ein Intelligent Assistent, der ein Smartphone... Egal.

Nun gibt es dazu bereits Versuche aus der Hackercommunity. So kann Cortana auf Befehl das Licht in einem Raum dunkler stellen. Und sofort freuen wir uns auf alle Nerds, die in einer Kneipe ein Dunkles bestellen wollen und damit die Deckenbeleuchtung ausschalten. Merke, gehe nicht zum Nerdwirt.

Das ist aber unfair, denn woher soll ein Computer denn wissen, was wir uns so denken. Das werden sie auch weiterhin nicht. Das wissen ja nicht einmal wir. Aber alles wird sich um den Kontext unserer Daten drehen. Damit das Gerät eigentlich schon tut, was wir uns noch gar nicht gedacht haben, weil es eh klar sein wird, dass wir das gleich tun werden.

So wie das Google NOW schon eine Weile versucht. Und dann stellt man beim Einsatz fest, dass man sich entweder gerade am Südpol befindet oder dass doch noch nicht so viele Daten um einen herum einen sinnvollen Kontext erzeugen können. Und der Geburtstag von Tante Emma alleine reicht irgendwie nicht.

Wir hoffen auf die Zukunft. Wo Computer aus dem Kontext unseres Gebrabbels erkennen, was jetzt wohl der beste Befehlt wäre, welche Lichter aus- und anzuschalten wäre und warum es jetzt nicht ratsam wäre, die Frau neben uns mit "Hey Siri" anzusprechen.

Wahrscheinlich aber wird das Mistding in unserer Hand einen Witz von uns falsch aufschnappen, der Frau neben uns einen üblen Tweet schicken und dann alles ausdrucken.

Kontext ist eben nicht alles, wenn Wahrheit dazu fehlt.