Immer mehr Fake Porn
Machen wir es kurz. Die Sache mit Deep Fake Pornos hat einen entscheidenden Haken
Ich will nicht lange aufhalten, aber der Artikel aus der Wired UK, dass immer mehr Deep Fake Pornos mit Prominenten auf Pornoseiten auftauchen, ist auf ein paar Ebenen einfach überflüssig.
Wenn schon "immer mehr" im Titel und in der Einleitung steht, dann ist das ein "schreib mal was über Pornos oder über Hauseinbrüche, damit wir mehr Klicks auf der Website bekommen"-Artikel. Mehr nicht. Naja, wahrscheinlich funktioniert das ja auch. Schließlich hat hier auch gerade mindestens ein Leser geklickt, weil er "immer mehr" und "Fake Porn" in der Headline dieses Artikels gelesen hat. Dann funktioniert das ja.
Und dann ist da noch die Nummer mit den "Deep Fake Pornos". Ja, Emma Watson wurde scheinbar auf einen nackten Körper montiert und deshalb 23 Millionen Mal angeklickt. Also, der Link, nicht Emma Watson. Und wenn das jetzt jemand nicht wissen sollte: Emma Watson ist als Schulfreundin von Harry Potter bekannt geworden. Wenn also 23 Millionen Männer (überwiegend, nehme ich an) unbedingt die alte Bekannte von einem schüchternen englischen Zauberlehrling auf einem falschen Körper montiert sehen mussten, dann OK. Scheinbar ist das irgendwie wichtig. Es hätte ja auch schiefgehen und den US-Präsidenten in einem Natursektvideo zu sehen geben können. Und da sind sich manche wie sein Ex-Anwalt gar nicht so sicher, ob das Deep Fake wäre.
Schließlich: Moment mal. Ist nicht jeder Porno Fake? Geht denn wirklich jemand davon aus, dass er (oder sie) "echten" Sex in einem Porno sehen würde? Hallo? Ebend, das Zeug ist erstunken und erlogen, von vorne und hinten.
Also liebe Wired: Ihr hattet eure Klicks, die Harry Potter Fans haben jetzt ein verlängertes Kindheitstrauma. Emma hat ordentlich ihre Persönlichkeitsrechte in Frage gestellt bekommen, weil jemand ihr etwas andichten will. Und wir winken bei Pornos einfach ab. Egal, ob gefaked oder gedeepfaked.
Dann können wir es hier auch schon wieder gut sein lassen mit dem Thema.