Julian Assange ist jetzt Ecuadorianer
Der Internetaktivist erhält die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes. Die Regierung in Quito sucht weiter nach Lösungen
Der Mitbegründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, hat nach fünfeinhalb Jahren Exil in der Botschaft von Ecuador in London die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes erhalten. Das bestätigte das ecuadorianische Außenministerium in einer offiziellen Stellungnahme.
Mit der Maßnahme soll Assange offenbar vor einer drohenden Abschiebung in die USA geschützt werden, sollte er die geschützten Botschaftsräume verlassen. Die ecuadorianische Regierung versucht seit geraumer Zeit, den Internetaktivisten aus seinem Exil in den engen Räumen in London zu befreien, um ihm eine Ausreise in das südamerikanische Land zu ermöglichen. Der gebürtige Australier, so heißt es in der Mitteilung des Außenministeriums, sei mit der Annahme der Staatsbürgerschaft in der Provinz Pichincha gemeldet.
"Julian Assange hat im Juli 2012 von der damaligen ecuadorianischen Regierung einen internationalen Schutzstatus erhalten. Der amtierenden Regierung kommt es daher zu, Alternativen zu suchen, um diese vorgefundene Situation in voller Übereinstimmung mit den bestehenden rechtlichen Bestimmungen, dem Völkerrecht und den Menschenrechten zu lösen", heißt es in der Erklärung aus Quito. Das Außenministerium bekräftige zugleich, dass man auf der geltenden rechtlichen Basis "und in Abstimmung mit Großbritannien, einem Land, mit dem freundschaftliche Beziehungen und eine gute Zusammenarbeit bestehen" Lösungen suche. Assange habe sich indes verpflichtet, "sich nicht in Belange einzumischen, die nichts mit seinen Asylbedingungen zu tun haben".
Erst in der vergangenen Woche hieß (Schlechter Gesundheitszustand von Julian Assange es aus Quito, die Gesundheit von Julian Assange habe sich weiter verschlechtert. Außenministerin María Fernanda Espinosa hatte dabei vor permanenten gesundheitlichen Schäden von Assange gewarnt, sollte der Internetaktivist die Botschaft nicht verlassen können. "Seine Gesundheit ist wirklich angeschlagen, was ja auch zu erwarten ist, wenn jemand fünfeinhalb Jahre in Büroräumen festsitzt, die nicht dazu geschaffen sind, ein normales Leben zu führen", sagte Espinosa am Mittwoch vergangener Woche bei einer Pressekonferenz in Quito.