Klima 2018: Das Ende der Dürre
Meteorologen legen Bilanz des bisher wärmsten Jahres in Deutschland vor
Das ausgehende Jahr war, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Jahresbilanz, das wärmste und zugleich Sonnenschein reichste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen. Verlässliche Daten über die Sonnenscheindauer werden seit Anfang der 1950er Jahre erhoben, die Temperatur lässt sich deutschlandweit bis 1881 zurückverfolgen.
An einzelnen Stationen gibt es zwar länger zurückreichende Beobachtungen, doch wurde zum einen mitunter eine andere Methodik angewandt, zum anderen sind ihre Zahl und Verteilung nicht ausreichend, um Aussagen über das vollständige Gebiet der heutigen Bundesrepublik zu treffen.
Was für Fallstricke in den Rohdaten - insbesondere in den frühen, doch nicht nur in diesen - stecken können, beschreiben hier beispielhaft die Meteorologen Ulrich Cubasch und Christopher Kadow anhand verschiedener Berliner Zeitreihen, deren älteste bis 1677 zurück reicht.
Das bemerkenswerte am Jahr 2018 war in Deutschland und weiteren Teilen Europas sicherlich die lange Trockenheit, die im Sommer noch durch eine außerordentliche Hitzewelle verstärkt wurde. In Schweden war die Folge eine beispiellose Serie von Waldbränden. Auch in Brandenburg, südlich von Potsdam, zerstörte ein Waldbrand, dessen Rauchschwaden noch im 50 Kilometer entfernten Berlin zu verschiedenen Fehlarmen bei der Feuerwehr führten, 200 Hektar Forstfläche.
Von April bis November hatte sich ein Regendefizit aufgebaut, berichtet der DWD. Noch im Herbst führte das dazu, dass die Rübenernte zu gering ausfiel und Wintersaat in einigen Regionen wegen der großen Trockenheit nicht ausgebracht werden konnte. Am stärksten betroffen waren Teile Sachsen-Anhalts und Thüringens, während im südlichen Bayern und Baden-Württemberg am wenigsten von der Dürre zu spüren war.
Die meisten Bundesländer verzeichneten 300 bis 600 Sonnenstunden mehr, als im langjährigen Mittel zu erwarten war. Mit 2165 Stunden – rund 500 Stunden über dem Klimawert – schien die Sonne in Brandenburg und Berlin am häufigsten.
Der Dezember setzte zwar die Folge zu warmer Monate fort – die Temperaturen lagen drei Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 –, doch immerhin stellte sich die Großwetterlage um. Die Dominanz der Hochdruckgebiete wurde gebrochen und verschiedene Tiefdruckausläufer brachten in vielen Regionen ergiebige Niederschläge.
Landesweit fielen durchschnittlich 105 Liter pro Quadratmeter, was nach DWD-Angaben 149 Prozent des Solls entsprach. Besonders reichlich wurden der Westen und der Süden bedacht, während der Niederschlag in Berlin und Brandenburg nur ganz leicht über dem Durchschnitt lag.