Klima: CO2-Emissionen 2014 nicht gewachsen
Erstmals seit mindestens 40 Jahren scheint der Anstieg der CO2-Emissionen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt
Daten der Internationalen Energieagentur IEA deuten darauf hin, dass die CO2-Emissioenn aus Treibhausgasen 2014 nicht weiter angestiegen sind. Zum ersten Mal seit 40 Jahren sei eine Stagnation der Emissionen zu beobachten, ohne dass als Grund eine globale Wirtschaftskrise ausgemacht werden könne. 2014 wurden nach vorläufigen Zahlen der IEA 32,3 Milliarden Tonnen durch die Verbrennung von Erdölprodukten, Kohle und Erdgas freigesetzt, genauso viel wie im Vorjahr.
Die IEA führt die Stagnation bei weiter wachsender globaler Wirtschaft auf einen veränderten Umgang mit Energie in den OECD-Staaten und in China zurück. Bei Ersteren handelt es sich um die westlichen Industriestaaten und einige wenige Schwellenländer wie Mexiko und die Türkei. In den genannten Staaten würden die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger und die Steigerung der Energieeffizienz Wirtschaftswachstum und Emissionen entkoppeln. China konnte im vergangenen Jahr den Energieeinsatz pro Einheit des Bruttoinlandsprodukt um beachtliche 4,8 Prozent senken. Für dieses Jahr sei eine Reduktion von 3,1 Prozent geplant, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Seit 40 Jahren sammele man Daten über den Kohlendioxidausstoß, heißt es bei der IEA. In dieser Zeit seien die Emissionen nur in drei Fällen nicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen: in den frühen 1980ern, 1992 und 2009. Allerdings war dies jeweils mit Krisen in der Weltwirtschaft verbunden gewesen. Anders hingegen 2014: Nach Angaben der Weltbank wuchs die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent. Im Vorjahr hatte das Wachstum 2,5 Prozent betragen. Vor allem die Eurozone und Japan hätten den Durchschnitt nach unten gezogen, aber auch in einigen Entwicklungsländern sei das Wachstum geringer als erwartet ausgefallen. China durchlaufe einen Prozess vorsichtig geregelter Verlangsamung. Mit 7,4 Prozent ist die ökonomische Expansion im Land der Mitte aber noch immer recht ansehnlich. Für das laufende Jahr hat die Regierung sich sieben Prozent als Ziel gesteckt.