Neues Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien in Vorbereitung
Der "Stabilitätsfaktor in der Region" interessiert sich für speziell ausgerüstete Dingo 2-Panzer von Kraus-Maffei Wegmann und Bruker Daltonik
Saudi-Arabien will seinen Panzer-Fuhrpark weiter aufrüsten ( Die Bedrohung durch Iran als Grundlage für neue Waffenexporte?). Profitieren sollen deutsche Rüstungshersteller. Die Herrscher in Riad interessieren sich für den Kauf von 30 speziell angefertigten ABC-Spürpanzern des Typs "Dingo 2", hat die Bild herausgefunden. Die Zeitung stützt sich dabei auf Informationen aus "Verhandlungskreisen". Demnach hat der Bundessicherheitsrat bereits "Zustimmung signalisiert". Das "endgültige Okay" stehe aber noch aus.
Das Rüstungsgeschäft wird auf 100 Millionen Euro geschätzt. Angedeutet wird, dass Saudi-Arabien möglicherweise gar am Kauf von 100 solcher Spürpanzer interessiert ist. Hersteller des Panzerfahrzeugs Dingo 2 ist Krauss-Maffei Wegmann. Für die spezielle Ausrüstung zur Detektion atomarer, biologischer und chemischer Kampfstoffe sorgt Bruker Daltonik in Leipzig. Kraus-Maffei Wegmann habe schon einen positiven Vorbescheid vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten, heißt es - allerdings mit der Einschränkung, dass eine Bestätigung des Bundeswirtschaftsministeriums noch nicht vorliege.
Der zum Spürpanzer aufgerüstete Dingo 2 soll ältere Spürpanzer vom Typ "Fuchs" ersetzen, die laut Berichten Thyssen 1991 an Saudi-Arabien geliefert haben soll. Anlässlich der Diskussion über umstrittene Waffenexporte nach Saudi-Arabien ( Im Hause Rheinmetall: Kriegsprofite statt Utopie) verteidigte Regierungssprecher Seibert Anfang Dezember mögliche Waffenlieferung mit der Auffassung: "Saudi-Arabien ist aus unserer Sicht durchaus ein Stabilitätsfaktor in der Region."