Nicht in Arbeit und nicht in Ausbildung

Die Krise betrifft die jungen Menschen besonders, die NEETS werden nicht nur in Südkorea und Großbritannien immer mehr

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wie in anderen Ländern ( Die Neets kommen) steigt auch in Südkorea die Zahl der jungen Menschen stetig an, die wirtschaftlich untätig sind, aber sich auch nicht in der Ausbildung befinden. Man nennt sie NEETs (Not in Education, Employment, or Training).

2009 gab es unter den 15-24-Jährigen in Südkorea 430.000 NEETs, 2004 waren es noch 330.000, berichtet Korea Times aufgrund der Zahlen die südkoreanische Statistikbehörde. Das ist ein Anstieg um mehr als 30 Prozent. Da während dieser Zeit aber gleichzeitig die Zahl der jungen Menschen in diesem Alter um 7,5 Prozent gefallen ist, wird das Problem noch deutlicher. Betroffen sind davon vornehmlich die Männer, sie stellen 85 Prozent der NEETS und werden damit zu den gesellschaftlichen Außenseitern. Nach einer Umfrage zählen sich selbst fast 30 Prozent der 20-29-Jährigen zu den NEETs.

Als Grund nannte die OECD in einem Bericht 2007 die steigende Arbeitslosigkeit der Akademiker und die wachsende Zahl derjenigen, die nur prekäre und zeitweise Arbeit finden. Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern bleiben sie auch am längsten NEETs. Nach der OECD lag der Anteil der NEETs an der Altersgruppe mit 11,7 Prozent etwa im Durchschnitt der EU (11%) und der OECD (12%). Der Verband der Koreanischen Industrie warnt, dass der Anstieg der NEETS die Steuereinnahmen senken und die Sozialausgaben steigern werde. Erforderlich sei eine Reform des Bildungssystems, sagen die Arbeitgeber, um die Verbindung zwischen Schul- und Berufsausbildung zu stärken.

Nach Byun Yang-gyu vom Korea Economic Research Institute, haben viele NEETs keine Arbeitserfahrung, was ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren dürfte: "Sie verpassen die richtige Zeit, in den Arbeitsmarkt einzutreten, und dann werden einige von ihnen die letzte Chance auf Arbeit verlieren."

Auch in Großbritannien gab es wieder neue Rekordmeldungen zur steigenden Zahl der NEETs. 15 Prozent der 15-24-Jährigen – fast eine Millionen junge Menschen - waren nach der britischen Statistikbehörde im letzten Quartal 2009 NEETS. Das sind zwar weniger als das Quartal zuvor, aber mehr als die 14,2 Prozent im letzten Quartal von 2008. EU-weit waren 2009 13 Prozent der 15-24-Jährigen NEETs.