Rettungspaket für Griechenland nimmt Gestalt an
Zur Unterstützung des Pleitekandidaten sollen 25 Milliarden Euro bereitgestellt werden
Eigentlich ist längst klar, dass es Finanzhilfen der EU für den Pleitekandidat Griechenland geben wird. Dass bisher nur wachsweiche Aussagen zu hören waren, hängt mit der Uneinigkeit in der Union und der Tatsache zusammen, dass die Steuerzahler auf etwas eingestimmt werden müssen, das deutsche Regierungsmitglieder lange abgelehnt hatten.
Nun nimmt das Rettungspaket Gestalt an. Dafür wird das Land seine Sparanstrengungen verstärken müssen. Vor allem für Deutschland wird es wohl teuer, weil etwa 5 Milliarden der bisher geplanten Gesamtsumme von 25 Milliarden aus Deutschland kommen sollen. Der Anteil berechne sich nach der Quote, so der Spiegel, die jedes Land am Kapital der Europäischen Zentralbank hält.
Die Hilfen könnten in Form von Garantien und Krediten geleistet werden und über die Staatsbank KfW abgewickelt werden. Im Gespräch sei aber auch der Bankenrettungsfonds Soffin. Käufern von griechischen Staatsanleihen sollen Ausfallgarantien gewährt werden, um die Papiere attraktiver zu machen, wird gefahr-der-staatspleite-griechenland-hilfe-kann-fuer-deutschland-teuer-werden/50078051.html: berichtet.
Während der Kapitalbedarf für März noch gedeckt sei, benötige das Land allein im April und im Mai frische 12 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende müsse es 50 Milliarden über Staatsanleihen hereinholen. Die Bereitwilligkeit in Berlin, dem Land nun doch unter die Arme zu greifen, hängt nicht nur mit dem Euro zusammen. Befürchtet wird ein Dominoeffekt, den die Griechen in Gang setzen könnten. Die Folgen, so fürchtet die Finanzsaufsicht (BaFin), würde deutsche Banken besonders hart treffen, weil sie stark in den Problemstaaten Italien, Griechenland, Irland und Spanien engagiert sind. Deshalb hat man es real erneut mit einer Bankenrettung zu tun. Ohnehin gibt es Stimmen, welche das Land als Fass ohne Boden bezeichnen. Jede Hilfe ohne Strukturreformen wäre verschwendetes Geld.