Schulstreiks: Ausbau der Windenergie gefordert

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Mehr Aktionen in Asien. In Deutschland wird auf den Demos Solidarität mit der syrischen Region Rojava gezeigt

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Freitag ist Streiktag. In der 45. Woche gingen heute in Deutschland und der ganzen Welt Schüler auf die Straße, um für ernsthaften Klimaschutz zu demonstrieren. In einigen Ländern bereits etwas länger als hierzulande - namentlich in Schweden - in anderen noch nicht so lange.

In den letzten Monaten haben sich Indien und Bangladesch zu neuen Schwerpunkten der Jugendbewegung entwickelt. Auch in Ost- und Südostasien nehmen die Aktionen zu. Eine Liste der heutigen Aktionen führt Demonstrationen und Kundgebungen in 138 Ländern und 1.555 Städten auf.

Keiner kann mehr an ihnen vorbei, jeder Politiker muss sich zumindest zu ihrem Anliegen äußern. Und sei es mit Hass und Ignoranz, wie es bei den Rechtsextremen der Fall ist, die die Bekämpfung des Klimaschutzes zu ihrem zentralen Anliegen gemacht haben. Die Schüler haben im vermieften Haus der Klimapolitik die Fenster aufgerissen, wie es in der heutigen Bundestagsdebatte ein Sprecher der Linksfraktion formulierte.

In Deutschland gingen Schüler in 51 Städten zwischen Sylt und Überlingen, zwischen Stralsund und Saarlouis auf die Straße. Das geht aus den Daten auf der deutschen Fridays-For-Future-Seite hervor.

Aus dem sächsischen Chemnitz berichten die dortigen Organisatoren, dass sie bei ihrer Demonstration von Rechtsextremen bedroht worden seien. Als einige Teilnehmer ein Transparent als Sichtschutz vor einen Teil der Kundgebung hielten, um nicht von den Rechten fotografiert werden zu können, sei dies von der Polizei mit dem Verweis auf das Vermummungsverbot untersagt worden.

Bei einer Pegida-Demonstration am Wochenende in Dresden hatte die Polizei hingegen keine Einwände gegen einen langen, mindestens zwei Meter hohen Sichtschutz der rechten Demonstranten gehabt. Auch nicht, als aus den Reihen der Rechtsextremen Buttersäure auf die nach Veranstalterangaben 8.000 Gegendemonstranten geworfen wurde.

Die Chemnitzer Demonstration ging auch zum örtlichen CDU-Büro, das am heutigen Freitag zeitweise aus Protest gegen den Angriff auf die kurdischen, armenischen und arabischen Anti-IS-Kämpfer in Nordsyrien besetzt worden war. Die Besetzer werfen der Union und ihrer Vorsitzenden Kumpanei mit den türkischen Angreifern und islamistischen Milizen vor.

Die CDU sei mitschuldig an den Verbrechen, die nun in Nordsyrien geschehen würden, heißt es in einer Presseerklärung der Besetzer. Die Fridays-For-Future-Schüler solidarisierten sich mit der Besetzung; sie berichten von gewalttätigen Angriffen durch zwei Rechte auf ihre Demo vor dem CDU-Büro.

Deutsche Rechtsextreme mögen offensichtlich keine IS-Gegner. Ob das wohl an der Ähnlichkeit der Weltbilder liegt? Die Polizei schritt nach ihren Angaben nicht gegen die Angreifer, wohl aber gegen die Besetzer ein.

Im benachbarten Thüringen wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt, und die Schüler rufen dort zur "Klimawahl" auf, während CDU und Rechtsextreme Wahlkampf vor allem gegen Windkraftanlagen betreiben.

Die Schüler fordern hingegen einen "massive(n)r und stark beschleunigte(n) Ausbau der Windkraft (auf mind. 2% der Landesfläche bis 2030) und der Photovoltaik in Thüringen". Bis 2035 müsse die Energieversorgung im Land auf 100 Prozent erneuerbare Energieträger umgestellt sein.

Außerdem sollten alle klimaschädlichen Subventionen wie etwa die des Erfurter Flughafens eingestellt werden. Daneben wird gefordert, dass sich die neue Landesregierung für eine rasch auf 180 Euro pro Tonne anzuhebende CO2-Steuer einsetzt.