Schulstreiks: Kulturrevolution in Thailand
Auch in Südostasien sind es vor allem junge Frauen und Mädchen, die die Demonstrationen organisieren. Chilenen protestieren gegen Gipfelabsage
Die Schulstreiks für Klimaschutz gehen unvermindert weiter. In Deutschland wurden Schulsstreiks in 19 Städten angemeldet. Weltweit gibt es am heutigen Freitag Demonstartionen und Aktionen in 1537 Städten in 139 Ländern. Darunter 19 in Argentinien, 43 in Bangladesch, 21 in Brasilien, 84 in Kanada, 174 in Indien und 23 in Chile.
Dort haben übrigens die Umweltorganisationen gegen die Absage der UN-Klimakonferenz protestiert. Das Land sei von großer Ungleichheit gezeichnet und befinde sich in einer schweren ökonomischen, soziale und Umweltkrise. Es werde deutlich, dass es ohne soziale Gerechtigkeit keine Klimagerechtigkeit gebe.
Auch in Thailand wird inzwischen fleißig für das Klima gestreikt. Dort bedeuten die Proteste auch eine Kulturrevolution, weil in Siam bisher von jüngeren Generationen Zurückhaltung erwartet wird.
Dass sich Jugendliche gegen Erwachsene wenden, ist in der konservativen Monarchie, die in den letzten Jahren zahlreiche Militärputsche, gewaltsames Vorgehen gegen Studentenproteste und Zerschlagung einer zeitweise starken Guerilla gesehen hat, vollkommen ungewöhnlich und bisher unakzeptables Verhalten. Auch dort werden die Klimaproteste von jungen Mädchen angeführt. Dass diese gegen die Alten aufbegehren, ist in der patriarchalen Gesellschaft doppelt ungebührlich.
Am 29.11. wird es den nächsten internationalen Aktionstag geben. An den hiesigen Hochschulen plant das Netzwerk Students for Future eine ganze Aktions- und Streikwoche. Dazu werden Unterschriften unter einen Wissenschaftler-Aufruf gesammelt, mit dem für das Vorhaben zusätzlich geworben wird.